Als ich die Jungs von Valkyrja vor ein paar Jahren in Schweden kennen lernte, hatten sie gerade ihren Vertrag mit Northern Silence Productions unterschrieben und spielten mir voller Stolz ihr aktuelles Tape vor. Die Jungspunde haben mich damals schon beeindruckt. Da braute sich ein fulminantes Gewitter zusammen. Unbändiger Wille musikalisch weit zu kommen traf auf ein mechanisches Talent, das ich selbst im hohen Norden nicht allzu häufig angetroffen habe. Wer hätte gedacht, dass die Watain- und Naglfar-Fanatiker schon wenig später unter die Fittiche von Metal Blade genommen würden und ihre Brachialattacken einer breiten Weltöffentlichkeit vorlegen dürfen?

Diese Tage schmeissen die Walküren ihr Zweitwerk in den Ofen. Erneut hat man sich in den Necromorbus Studios (Deströyer 666, Watain) mit Tore Stjerna im Regiestuhl zusammengefunden, um die Schwedenschwarzstahlgranate zu zünden. Die Zehnerpackung "Contamination" ist dabei zu einem fiesen Biest zwischen Ohrwurm und Weltkrieg gereift. Paten waren erneut Dissection, Watain und Naglfar. Überhaupt zieht der Trupp genau diejenige Linie durch, die sie mit der Kassette und dem Debut "The Invocation Of Demise" eingeschlagen haben: rasante Schwarzstahlattacken technischer Prägung verheiraten sich mit Archetypen melodischen Schaffens.

Schlachthymnen wie "A Cursed Seed In The World" sind zwar nicht der letzte Schrei was musikalische Innovation betrifft, beweisen allerdings das richtige Gespür für eine gesunde Mischung aus radikalem Hass, Gänsehautmelodien und marktiefen Tiraden. Komplexere Fabrikate wie "Oceans To Dust" und "Welcoming Worms" zünden zwar erst nach dem zweiten Durchlauf, garantieren deshalb aber umso mehr für eine Langzeitdetonation. Valkyrja treten einen Schwarzstahltsunami los, der seines Gleichen sucht. So muss technischer Black Metal klingen.

Wahrlich, wahrlich: Das erste Black Metal Highlight dieses Jahres ist geboren.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Metal Blade

Veröffentlichung

1/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal