Noch vor ca. einem Jahr sah es um die Band Arsis gar nicht gut aus. Frontmann und Hauptsongwriter James Malone liess verkünden schwer erkrankt zu sein. Der vorher leicht pummelige Amerikaner habe 70 Kilo in wenigen Monaten abgenommen, hiess es. Eine grosse, positive Überraschung war dann die Ankündigung eines neuen Releases, die Ende des Jahres bekannt gegeben wurde. Für alle, zu denen ich mich auch zähle, für die die beiden ersten Veröffentlichungen der Band, das Album "A Celebration Of Guilt" und die Ep "A Diamond For Disease", zum Besten gehören was der Backkatalog der Band zu bieten hat, war es eine freudige und hoffnungsschmiedende Nachricht, zu erfahren, dass Ur Drummer Michael Van Dyne wieder am Schlagzeug sitzt. Veränderte die Band mit dem Weggang Van Dynes und ihrem zweiten Album "United In Regret" doch ziemlich ihr charakteristisches Songwriting. Obwohl eingängiger und nachvollziehbarer, wurden konstant im Ohr bleibende Hooks weniger. Im Gegensatz zum Gros anderer Bands, hiess das allerdings nicht, dass Arsis seit "United In Regret" nur noch Müll veröffentlichten. Es war nur einfach so, dass die ersten beiden Outputs der Band eine verdammt hohe Messlatte gesetzt hatten.
Mit "Starve For The Devil" hatte ich also wieder grosse Erwartungen an die Bostoner. Vor allem da James Malone mir im Gespräch nach einem Konzert versicherte, dass diese Hoffnung nicht unbegründet sei. Dank Weihnachtstrubel ist die Platte leider erst mit 3 wöchiger Verspätung bei mir eingetroffen. Allerdings bin ich froh, dass sie überhaupt noch angekommen ist, da ich nach einiger Zeit befürchtete, der Weihnachtsmann persönlich könnte sie gestohlen haben. Ich lege die Platte also in meine Anlage. Und was bekomme ich zu hören? Wenn das hier was mit Arsis zu tun hat, dann machen die Village People jetzt Death Metal. Der erste Song "Forced To Rock" ist ja mal sowas von Power Metal. Das ist ja alles schön gespielt und das technische Können der Band geht auch hier nicht unter. "Aber bitte! Wohin soll das noch führen?", denke ich mir zunächst. Der erste Teil des Albums wird von mir beim ersten Lauschangriff nach nur Sekunden währendem Hören jeder Songs weitergedrückt. Doch spätestens mit Lied Nummer 6 "Closer To Cold" wartet eine Überraschung auf. Unglaublich aber wahr, die alten Arsis scheinen wieder da. Ist die erste Hälfte der Platte noch eine Mischung aus sterilem Power Metal und 80er Jahre Poser Trash, watet die zweite wieder mit dem auf, was Arsis gross gemacht hat. Technischer Death- Black mit absolutem Ohrwurm Potential.
Spannend, aber wirklich merkwürdig, wie sich diese Platte aufbaut. "Starve For The Devil" beginnt verhältnissmässig ruhig, wird zur Mitte hin ein wenig schneller und findet seinen fiesen Höhepunkt zum Ende des Albums. Es scheint fast so, als wolle man hier 3 Gruppen von Freunden des Metal zufrieden zu stellen. Am Anfang die Anhänger des 80 er Jahre Trash, verbunden mit einer gehörigen Priese Power Metal, in der Mitte die Freunde der letzten beiden Alben von Arsis und am Ende die Kollegen für die "A Celebration Of Guilt" das Nonplusultra des technischen melodischen Death Metal darstellte.
Fazit: Hätten Arsis 2004 nicht "A Celebration Of Guilt" und kurz darauf "A Diamond For Disease" veröffentlicht, wäre einerseits ein Thron frei, andererseits aber eine noch höhere Punktzahl für das Album meinerseits gegeben worden. Im Durchschnitt bieten Arsis hier aber leider zu wenig von dem, was, zumindest ich, an der Band liebe.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
1/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Metal |