Eine halbe Ewigkeit tummeln sich die vier polnischen Rabauken Abusiveness nun bereits im heimischen Untergrund und haben es nach diversen Line-Up-Wechseln und Eigenproduktionen nun endlich zu einem Plattenvertrag gebracht:
Das süddeutsche Label Heavy Horses Records hat sich dem Quartett angenommen und ermöglicht einer breiteren Zielgruppe den Zugriff auf den aktuellen Langspieler "Hybris".

Von aussen erweckt die Platte den Anschein, man habe es mit einer weiteren Pagan Metal-Veröffentlichung zu tun.
Schon die ersten Töne zerschlagen aber diesen Irrglauben und stellen klar, dass es sich bei "Hybris" um einen Mischling aus Black und Death Metal handelt, der überdies allen erdenklichen Spielarten des Chaos ausreichend Raum bietet.
Ohne mit der Wimper zu zucken knüppeln sich Abusiveness durch ein knappes Dutzend hyperaggressiver Hasshymnen, zu keinem Zeitpunkt auf der Suche nach Innovation und klarer Linie.
Schrottige Thrash-Riffs werden in einen Topf geworfen mit gern genommenen Death-Schwarten, über allem ziehen fortwährend tiefschwarze Black Metal-Wolken, die keinen wirklichen Lichtblick von aussen nach innen zulassen.
Die wütende Stimme erscheint durchschnittlich, nach Songwriting sucht man weitestgehend vergebens - "Hybris" wirkt wie ein Produkt aus zufällig und wahllos zusammengewürfelten Frontalangriffen ohne erkennbare Marschrichtung.
Wie die Qualität der Produktion zu bewerten ist weiss ich nicht, da das intonierte Wirr-Warr keine dezidierte Wahrnehmung ermöglicht.

Fazit:
Abusiveness werden in der Szene wohl nicht mehr Fuss fassen und sich getrost auf ihren musikalischen Ruhestand vorbereiten können.
Mit "Hybris" gelingt ihnen im Frühwinter ihrer "Karriere" jedenfalls kein Achtungserfolg, zu reizlos knattern die Kompositionen aus den Boxen.
Fans und Freunde anspruchsloser Raserei dürfen ihrer diesbezüglichen Kollektion aber ein echtes Juwel zufügen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Heavy Horses Records

Veröffentlichung

12/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal