Ein edles Digi-Pack birgt den in Vinyl-Optik gehaltenen Silberling, ausserdem ein Booklet mit sämtlichen Texten und diversen Infos.
Urheber des guten Stückes sind die Aachener Nachwuchs-Folk Black Metaller Askans Arvet, die augenscheinlich Grosses vorhaben - hören wir also rein...
Zunächst einmal stolpere ich über ein viel zu langes, nerviges Intro, das man sich hätte sparen müssen.
Da Intros aber fast immer nervig sind, ganz gleich, welcher Feder sie entstammen, wirft dies kein schlechtes Licht auf Askans Arvet.
Die Herren reissen nämlich postwendend das Ruder herum und servieren schon mit dem ersten Stück "Durch den Spiegel" eine unerwartet umfassende und tiefgehende Black Metal-Hymne, der neben nordischen Gitarrenläufen auch zahlreiche Atmosphärefäden innewohnen.
"Welke Blumen" zeigt sich titelgerecht melancholisch - gediegene Akustikgitarrenklänge bestimmen den Reigen und obwohl sie bisweilen im luftleeren Raum hängengelassen und nur von Keyboard und Trommel dezent untermalt werden, greifen sie den Hörer bedingungslos.
Nach der Kreischstimme des Openers setzen hier diverse Klarstimmen ein - nettes Experiment.
Aus der Apathie gerissen wird man sodann vom galoppierenden Titeltrack, der sich vom elektronischen Klavier regieren lässt und neben fast thrashigen Breaks auch ausufernde Knüppelparts und die ersten eindeutigen Folk-Elemente aufbietet.
Nach dem erneut überflüssigen Outro schliesst sich mit dem Bonus-Track "Erleuchtung" das kompositorische Highlight des Demos an.
Als wäre es nicht ungewöhnlich genug, jenen Höhepunkt im Nachwort zu finden, so versteckt sich hier auch die beste Produktion, die zwar etwas dumpf daherkommt, aber lange nicht so blechern und holprig wie der Rest der Scheibe.
"Erleuchtung" offeriert durch seine gewaltige Intensität und die Krächz-Vocals zudem eine tonnenschwere Atmosphäre, die einem den einen oder anderen Schauer über den Rücken jagt.
"Das Vermächtnis der Asche" muss lobenswerte Worte erfahren, denn für einen Demo-Tonträger wird hier fast zuviel geboten.
Askans Arvet, jung an Jahren, beweisen Reife und überraschende Kreativität - sie jonglieren mit Stilistiken und Emotionen, als wären sie seit Jahren im Geschäft und schütteln locker und lässig vier Singspiele aus dem Ärmel, für die so mancher Mitbewerber dankbar wäre.
Klar, die Aufnahmen stecken voller kleiner Schwachpunkte aus dem handwerklichen und tontechnischen Bereich; diese fallen aber angesichts des Demo-Status nicht weiter ins Gewicht und gehen absolut in Ordnung.
Gerne werbe ich für "Das Vermächtnis der Asche" und rufe öffentlich zum Kauf der Platte auf - eine derart ambitionierte und beseelte Truppe muss Unterstützung erfahren!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
10/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |