Selten treffen solche Beipackzettel voll ins Schwarze, doch Empyrean erfüllen die Werbetexte musikalisch in üppigem Umfang und formen jede Silbe um in genialen Symphonic Black Death, wie er sich vor den Machenschaften der vorgenannten Ikonen nicht zu verstecken braucht.
Gestalt findet die musikalische Kompetenz der Herren in Form ihres ersten Langspielers "Quietus", auf den die Welt gewartet hat...
Exzessiv flutet man den Silberling mit orchestralem Gedönse und Klavierspiel und erzeugt dadurch eine noch dichtere Atmosphäre, als beispielsweise Cradle Of Filth auf ihren Spätwerken.
Nicht jeder Geschmack wird natürlich von derart pompösen Tonteppichen umschmeichelt, auch das Vokal-Ensemble (Schrei-, Grunz- und Klargesang finden Verwendung) ist und bleibt ein Graus für jeden überzeugten Untergrundler.
Doch da sich Empyrean hörbar dem Untergrund entheben wollen, legen sie keinen Wert auf plakative Trueness und trumpfen stattdessen auf mit allen Regeln der Kunst.
Es bedarf keiner umgreifender Ausführungen, um das Songwriting zu charakterisieren - wer "From The Cradle To Enslave" der erneut als Vergleichsobjekt herangezogenen Vampir-Metaller Cradle Of Filth kennt, der kennt auch "Quietus".
Freilich möchte man nicht als Plagiat dastehen, doch besser gut kopiert als schlecht selbstgemacht.
Gefällig lausche ich also den zehn Kompositionen und lasse mich treiben im akustischen Strom düsterer Welten und Zwischenwelten, angetrieben von einer nicht verbesserbaren Produktion, deren Spitzenklasse dem Album den nötigen Schub verleiht, der dazu genutzt wird, nicht nur durch Pomp und Prunk, sondern auch durch knallhartes Riffing und Double-Bass-Feuerwerk aufzufallen und Punkte einzuheimsen.
Gegen Ende der knapp fünfzigminütigen Spielzeit bemerke ich, dass sich ganz allmählich dezente Längen einschleichen, da man das stilistische Ruder nicht mehr wesentlich herumzureissen vermag - glücklicherweise verstummt die Scheibe zeitnah, weswegen man ohne tatsächliche Negativeindrücke in die Wertung kommt.
Fazit:
Emyprean haben mit "Quietus" einen richtigen Hammer und eine der grössten Überraschungen des Jahres im Gepäck.
Hier stimmt eigentlich alles, bis auf das benannte Haar in der Suppe, über das ich jedoch hinwegsehe.
Schade, dass sich die Australier so stur an ihren Vorbildern orientieren, denn würde man seinen Stil etwas personalisieren, so würde man an das Optimum heranreichen.
In jedem Falle aber ein klarer Kaufbefehl meinerseits - adressiert an Genrefreunde!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
|
Label |
Prime Cuts Music |
|
Veröffentlichung |
10/2009 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Black Metal |