Aus der Schweiz stammt mein heutiger Rezensionshappen. Vorab schonmal angemerkt – schmeckt ganz gut. Die Truppe besteht aus vier Testosteronauten in einer traditionellen Besetzung ohne elektronischen Schnickschnack. Etikettiert ist die schlicht betitelte Scheibe "III" mit Death / Thrash Metal. Im Wesentlichen haut das auch ganz gut hin!

Als Aufmacher fungiert "Metal Thrash Inferno" – da gibt es wenig zu beschreiben. Der Titel sagt alles, passt gut und klingt, was ja das Wichtigste ist, zudem noch fein! Der eingeschlagene Pfad wird dabei weiter verfolgt. Untypische Modernität verleiht dem "III" im Laufe der Lieder dann ein häufig benutztes Shouten, das schon an Klargesang grenzt. In "Innocence" findet dieser vorerst seinen Höhepunkt. Auch sehr oft eingestreute Gitarrenfrickeleien und abwechslungsreiche Riffs und viele Bridges lassen die aktuelle CD von Exit in einem hörenswerten Licht erscheinen.
Das Schlagzeug geht meist nach Thrash-Lehrbuch vor und sorgt für ordentlichen Groove. Dem Sog der Modernität entgeht es dabei allerdings ebenso wenig wie den anderen Instrumenten. Hier und da die Unterstützung einiger Breaks; sehr bemerkenswert ist aber auch die streckenweise deutliche Exkursion in die todestählerne Brutalität apathischer Kriegstrommelei.
Die Gitarren geben auf jenes Lehrbuch des Öfteren ähnlich wenig und driften gar in ein direkt stark emotionales Gefilde ab! Zu dem Gefrickel mischt sich also ein stellenweises Jammern mit markanten Inspirationen aus Melancholie, eben nicht aus Aggression und Wut. Was Exit auf ihren bisherigen Veröffentlichungen gespielt haben weiss ich nicht, aber hier ist es eine letztendlich durchdachte Mixtur aus diversen Stilrichtungen. Noch fehlt den Schweizern das Werkzeug, um eine eigene Schublade herzustellen, zu sehr hängen die Instrumente und Vocals noch an altbekannten Auswüchsen des Metal, der Bauplan ist allerdings schon vorhanden. Der vorletzte Song "Nothing Left" repräsentiert diese Schwierigkeit und gleichzeitige Errungenschaft wie kein anderer auf "III". Schade, dass er auf MySpace nicht der Öffentlichkeit zum Schnuppern bereitgestellt wird.

Tja, was soll ich hier gross empfehlen. Wer Interesse an gelungenen Experimenten mit Genrefusionen hat und ohnehin auf Death und Thrash steht, kann hier wenig falsch machen. "III" ist kein Nackenbrecher, keine unumgängliche Veröffentlichung des Jahres, kein alleiniger Grund sich ein Shirt von Exit zu besorgen, aber zweifellos ist es ein gutes Album dass Lust auf mehr macht! Zum Abschluss sei angemerkt, dass die CD in einem von Martin Gut schön ausgearbeiteten Digipak erscheint.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal