Wenn haben wir denn hier? Die Mohnblumen-Samen-Schleifer aus Tschechien! Klare Sache, hinter so einem glorreichen Namen kann nur eine Grind-Formation stecken, oder zumindest eine Truppe, die sich aus einschlägigen Genre-Standards bedient. Brutaler Death Metal, der den Zuhörer immer wieder mit ungezügelten Blast Beat-Attacken eins vor die Birne wummert, ist das Resultat dieser Musikerkonstellation.

Technisch ist das Quartett eine Macht, nur was das Geschwindigkeitsgefühl auf "Oppressed Reality" anbelangt, spielen diese Herren nicht in der aller obersten Liga mit. Dafür ist die Scheibe schon fast zu eingängig und groove-lastig, trotzdem wissen sie auch mit abartiger Bundakrobatik zu überzeugen. Innerhalb kürzester Zeit geht es das Griffbrett mal hoch, mal runter, zwischen drin ein paar muntere Quitscher à la Morbid Angel und fertig ist das Poppy Seed Grinder-Riff. Beachtenswert ist hierbei, wie leicht diese offenbar hochgradig technische Hürde genommen wird, und das Beste ist: Alles wirkt wie aus einem Guss! Die Tonfolgen passen zueinander und wirken nicht wie eine willkürliche Zusammenstellung übereifriger Fingerübungen.
Insgesamt erinnert das Ergebnis an ein beliebtes Fabrikat aus den Staaten, nämlich an die unschlagbaren Götter von Dying Fetus. Getrommelt wird in variantenreichen Tempi, wobei die Poppy Seed Grinder fast ausschliesslich auf obskure Rhythmen verzichtet haben. Der Scheibe hat das nicht geschadet. Der Gesang könnte schon in weit höherem Masse von dem Vorbild inspiriert worden sein. Dieser variiert zwischen einem gebellt klingenden Geschrei, dem typischen todmetallischen Gegrowle und einem extrem tiefen, gutturalen Geröchel.

Letztendlich ist "Opressed Reality" kein "Killing On Adrenalin", es ist auch kein "Destroy The Opposition", aber es ist ein verdammt ordentliches Debüt. Für einen Erstling in gerade diesem technisch anspruchsvollen Bereich des Metals, ist dieser Silberling eine kleine Überraschung. Von mir gibt es also eine klare Kaufempfehlung und den Hinweis, diese Truppe doch im Auge zu behalten, denn hier sehe ich noch eindeutiges Entwicklungspotential.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Khaaranus Productions

Veröffentlichung

12/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal