Auch und gerade für die schwedischen Vorzeige-Deather Vomitory.
Es bedurfte nämlich einer zehnjährigen Anlaufphase mit nur einem Langspieler, ehe man sich selbst am Schlafittchen packte und binnen der vergangenen zehn Jahre sechs weitere Alben aus dem Hut zauberte.
Das letzte und aktuellste Glied dieser Kette liegt neuerdings in Form von "Carnage Euphoria" in den Plattenläden...
Vomitory entwickeln sich nicht weiter - sie verändern sich.
Demzufolge kann auch kein wesentlicher Fortschritt ausgemacht werden, seit man vor zwei Jahren mit "Terrorize Brutalize Sodomize" zuletzt einen Volltreffer landen konnte.
"Carnage Euphoria" stösst in dasselbe Horn wie sein Vorgänger, es klingt wie sein Vorgänger und wirkt wie sein Vorgänger.
Erneut schnallt man zehn Granaten auf die Scheibe, die ohne Umschweife und Schnörkel auf den Punkt kommen und zum brutalsten, brachialsten und rücksichtslosesten Tonmaterial zu zählen sind, das die Death Metal-Szene vorzuweisen hat.
Dieser Kategorisierung tun selbst die genialen, übermelodischen Gitarrensoli wie beispielsweise von "A Lesson In Virulence" oder "Possessed" keinen Abbruch, denn zum einen gewährt man diesen nur selten den Vortritt, zum anderen dominiert das hammerharte Riffing, das Stücke wie "Ripe Cadavers" zu echten und undurchdringlichen todesbleiernen Firewalls macht.
Neben den Gitarren von Gustafsson und Östlund liefert auch Frontmann Erik Rundqvist, der den Bass nicht nur vor die Brust geschnallt, sondern auch auf den Stimmbändern trägt, Dienst nach Vorschrift und schickt damit alle Headbanger ohne Zwischenstop direkt ins Land der feuchten Träume.
Und sofern man mit aller Gewalt nach dem Haar in der Suppe sucht, so wird man nach einigen Hördurchläufen einmal mehr über das Schlagzeug stolpern, das sich durch das straighte Songwriting arg einschränken lässt und lediglich in den Tempowechseln Abwechslung findet - aber wie gesagt: Dies ist die erzwungene Träne im Knopfloch und mindert die handwerklichen Qualitäten von Tobias Gustafsson, der in meinen Augen einer der besten Schiessbudenfiguren der Welt ist, keineswegs.
Einzige Anmerkung zu Produktion und Sound: Metal Blade.
Herrlich, wie Vomitory die einfachsten Schemata zu krachenden Stahlhymnen befördern.
Unglaublich, wie eigenständig und aktuell Vomitory trotz ihrer Eingefahrenheit wirken.
Faszinierend, welche Energie Vomitory auch nach zwanzig Jahren noch entwickeln und transportieren.
Wenige Worte genügen:
"Carnage Euphoria" ist ein weiteres Steinchen im grossen Mosaik eines der führenden Death Metal-Acts auf diesem Planeten - Vomitory regieren die Szenerie, Vomitory regieren die Szene.
Wenn Du hart bist, unbedingt kaufen!!
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Metal Blade |
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Veröffentlichung |
6/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |