Ich vernehme ein instrumentales Intro, welches nicht wie gewohnt aus Ödnis gebacken worden zu sein scheint, sondern aus zauberhaften Tastenklängen gewoben wurde und mir den Zenit des Albums vor Augen führt.
Kaum ist der Zauber nämlich verhallt, stürzen sich die beiden Norweger Lóge und Heolstor in ein Wechselbad solider schwarzmetallischer Mittelmässigkeit, wie es in seiner Penetranz wohl die mächtigsten Ozeandampfer absaufen lassen würde, hätte man nicht nach und nach der Fortführung seichter Tasteneinlagen gefrönt und dem Tonmaterial so seine Bodenlosigkeit genommen.
Abseits des Keyboards schlägt man sich mehr schlecht als recht durchs pseudo-symphonische Black Metal-Unterholz, wobei man eigenartigerweise üppige Anleihen aus dem schwedischen Klangraum durchscheinen lässt, anstatt sich an der vaterländischen Sturheit festzuklammern.
Inflationär werden Instrumentalpassagen ins Spiel gebracht, die anfänglich noch glänzen, nach mehreren Umdrehungen jedoch als Lückenfüller entlarvt werden und den wartenden Hörer auf die Folter gespannt zurücklassen.
Qualitativ aufwärts geht es, sobald Alverg etwas mehr Gas geben und mit Stücken wie "Svarthammeren" gleichermassen atmosphärische wie energische Asse aus dem Ärmel ziehen - Zeit und Gelegenheit für einen Break hin zum Schneckentempo bleibt aber allemal, womit man sich schlicht abfinden muss und auch abfinden kann.
Diesem eher banalen Strickmuster folgt man demnach konsequent.
Glücklicherweise zeigt man sich handwerklich brauchbar und überreif besonders in punkto Gitarrenarbeit, was eventuell aufkommende Längen abbügeln und die eine oder andere Scharte drohender Langeweile auswetzen kann.
Zweitrangig gibt sich der Gesang, der neben der extrem üblichen Schreistimme seine Vollendung in einem Fünkchen Sprechgesang bunter Facon findet.
Eindeutige Priorität hat man der Produktion zugeschrieben, die im Vergleich zu vielen Major-Releases zwar keine Bäume ausreissen kann, dennoch aber sauber bewerkstelligt worden ist und das differenzierte Einhören im Bereich des Möglichen hält.
Unterm Strich bleibt ein bleiches Fazit:
"Elde" trägt zu viele Schwächen mit sich herum, um in die Sphären der Top-Alben aufzusteigen.
Dröge und lahmende Hymnen des Eigenlobes wie "Towards The Kingdom Of Alverg" schieben sich gemächlich an meinem Interesse vorbei und versetzen der Platte entscheidende Tiefschläge.
Alverg geben sich alles in allem aber ambitioniert und dürfen meinen ergebensten Dank für den spitzenmässigen Einklang zu "Elde" einheimsen!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Soulseller Records |
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Veröffentlichung |
6/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |