He, das ist ja gar nicht so eine Softie-Partie, wie ich dachte. Mit dem Band-Namen, dem Album-Namen und natürlich der angegeben Marschrichtung, hatte ich etwas anderes erwartet. Aber die spielen ja eigentlich recht kraftvollen Metal mit schönem Gegrowle und tiefen Gitarren. Natürlich kommen viele Melodien zum Tragen und Keyboard sowie sporadisch vorhandener Frauengesang verschönern das Gesamtbild und man könnte sie fast mit alten Theatre Of Tragedy und Macbeth vergleichen, nur dass diese damals halt auf sehr einfach gehaltenen Riffs aufgebaut haben und mittlerweile nur noch langweilig sind.

Da interessiert es mich ja direkt, wie die alten Alben, "In Darkness Comes Beauty" und "The Sleeping Beauty" klingen, wobei zweiteres ja wohl derbe bei Tiamat geklaut ist, zumindest vom Namen her und scheinbar eine Wiederveröffentlichung des gleichnamigen Demos von 2005 zu sein scheint. Der Ort, von dem die fünf Bandmitglieder stammen, ist ein finnischer Zungenbrecher, Jyväskylä. Na, dann sprecht das mal aus ;)

Aber lauschen wir lieber der Musik, die die meiste Zeit recht schön antreibt ohne in höhere Geschwindigkeiten ab zu driften. Dafür gibt es aber einige Slowdowns, die mit Keyboard zu schönen Momenten ausgeschmückt wurden und dann doch hin und wieder den Finger Richtung Vorlauftaste rutschen lassen. Mit dem ständig dahin klimpernden Klavier muss man sich auch erst einmal anfreunden. Dann offenbaren Dark The Suns ein recht geniales Album, das sich sehr schön hören lässt, wenn man des Geknüppels und der Aggression anderer Truppen überdrüssig ist.

Aggression ist ein schönes Stichwort. Die findet man auch oft in langsameren Liedern, aber nicht hier in der Musik der Finnen. Diese Jungs und das Mädchen an Tasteninstrument und Female Vocals, dürften wohl die ausgeglichensten Metaler sein, die es gibt.

Leider hält das Niveau der ersten Stücke nicht bis zum Ende und es sind einige Durststrecken vorhanden und manches Lied drückt man auch gerne einmal weiter. Die Riffs klingen auch von vorne bis hinten ziemlich gleich, was mit der Geschwindigkeit, die sich auch nie ändert, dann schon langweilig wird. Aber an ruhigeren Regentagen lässt sich die Scheibe recht schön hören.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Firebox

Veröffentlichung

6/2009

Format

CD

Land

Genre

Dark Metal