Die Herren spielen in ihrer jetzigen Besetzung recht aktiv auf den Brettern und das nicht nur in irgendwelchen Jugendzentren oder abgewrackten Eckkneipen. Die Studio- und Live-Entjungferung mussten ebenfalls nicht alle über sich entgehen lassen, so ist Bassist Chris beispielsweise Ex- Black Messiah, ein ehemaliges Mitglied klampfte einst bei Jack Slater.
Absolute Laienarbeit liegt hier auch definitiv nicht vor. Die Instrumente werden beherrscht und Shouter Mark nimmt seinen Job ernst. Auf’s Rund gebannt wurden die musikalischen Ergüsse der Essener in den Consolstudios, die sich scheinbar vor allem auf Truppen spezialisiert haben, die metallische Expressionen in die Digitalität pressen wollen. Die Produktion fällt aber leider etwas dünn aus. Zum Einen kann man dafür das Songwriting verantwortlich machen, das zwar durchwachsen ist und sich um Brutalität bemüht, aber keine grossartigen Burner liefert. Zum Anderen fehlt allen Tonspuren und somit Instrumenten aber einfach der nötige Druck, um dem Etikett gerecht zu werden. Die Snare des Fellkloppers tönt etwas blechern und aufreibend monoton aus den Heimboxen, wodurch jeder noch so ausgeklügelte und sauber gespielte Beat irgendwann gewaltig aufs Hirn geht. Den Gitarren fehlt die, im Death Metal nötige, Gewaltpräsenz, sie klingt unspektakulär und wenig zerstörend, eher flau und verdrängt im Hintergrund. Von der Basslinie bekommt man leider nur herzlich wenig mit, oft entsteht der Eindruck die Band würde nur aus Schlagzeug, Gitarre und Gesang bestehen.
Ganz herausstechen aus diesem kriseligen, nicht klar definierten Schubladeneskapismus tut das Intro "My Companion Part I" (wo ist eigentlich Part II?). Ein instrumentales, stromloses Zupfgeplänkel der Art und Weise, mit der man mich vom Hocker hauen kann. Sehr schönes Stück! Hier steckt am meisten Herzblut drin.
Und wie immer das schlussendlich ganz positiv ausfallende Resümee: Eine gelungene Geburt! Herzlich willkommen in der schier unendlichen Weite des heutigen internationalen Musikmarktes! Es ist noch einiges zu tun um mehr aus diesem Brei hervorzutreten, Mass Murder Machine sind aber zweifellos dazu in der Lage. Die nächsten Scheiben dürfen kommen – hoffentlich mit mehr Ohrwurm und Brutalität.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
6/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |