Musikalisch ist das Ami-Kommando kaum schubladisierbar, besteht doch ihr Klangbrei aus der Vergewaltigung diverser Stile. Fette und groovige Death Metal Riffs treffen auf komplexe Schlagzeugarbeit, die teilweise bis in die Tribalecke vordringt. Psychedelische und orientalische Einflüsse vervollständigen das Klangbild, welches noch mit Karyns einzigartigen, aber kranken, aggressiven Gesang versetzt wird. Im Gegensatz zu Kittie versuch Madame aber nicht "männlich" zu klingen sondern hat einen einzigartigen femininen Hauch. Als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre, wechselt sie zwischen hysterischem Hardcore-Geschrei, hasserfüllten weiblichen Growls, klarer fragiler Stimme und monotonen Sprechgesang hin und her. Das Schlagzeug und vor allem auch Karyns Stimme sind die überaus dominanten Markenzeichen der kaputten Amerikaner. Aber auf der Scheibe wird keinesfalls nur geknüppelt und gedroschen, man lässt auch sanfteren und sinnlicheren Passagen Raum. Auch sonst wird durch variable Tempi für Abwechslung gesorgt, stets zwischen Midtempo und schleppend langsamen Bereichen.
Wenn es auf der einen Seite doch sehr abwechslungsreich ist, wirkt es auf mich teilweise richtig eindimensional. Das Album plätschert vor sich hin und es passiert einfach nichts! Auch nach mehrmaligem Durchhören hab ich keine Stelle gefunden, die mich fesselt oder die ich gerne ein zweites Mal hören möchte…
Um es zu summieren: Crisis ist eine sehr "amerikanische" Band und dürfte hier in Europa kaum eine grössere Anhängerschaft finden. Ihren eigenständigen, modernen, experimentellen multi-kulti-mix, der teilweise sehr Nu-Metallig wirkt ist allenfalls was für Fans moderneren Lärms wie Korn, Soulfly oder auch Fear Factory.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
|
Label |
Blackend / Plastic Head Records |
|
Veröffentlichung |
8/2004 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Death Metal |