Endlich bist du tot. Jetzt kann das Leichenspiel beginnen: Geschwinde Wechsel, unsonnige Kreischer und tiefe Grunzer geben sich die Klinke in die Hand. Im Doppelbassgebet jagt eine Überraschung die andere. Dennoch beleben die Stuttgarter den Raum mit stilistischer Stabilität. Instrumentenstopps, das eine oder andere Quietschen, Tempovariation und ein krasses Grunzen bestimmen die Segregationsrhythmen. Dabei gelingt es dem zehnjährigen Urgestein die Grenzen des Brutal Death auszuloten. Es braucht nicht ständige Raserei. Ab und an ein schleppender Gitarrengriff und wuchtige Trommelsequenzen machen den Kontrast zum Sommerwetter umso deutlicher. Mit Geschrei, Filmeinspielungen und einem gelegentlichen Thrash Riff jasst das Extremquintett einen Trumpf nach dem anderen auf den Tisch. Wer sich dem amerikanischen Todestahl nahe fühlt, wird sich hier unheimlich wohl fühlen. Dank dem Abwechslungsreichtum und gelegentlicher Melodik werden freilich auch Freunde der frickeligen Ecke nicht gelangweilt weghören und trotz dem grossen Traditionsbewusstsein spannende Momente erleben.
"Screams Of Pleasure" knüpft trotz acht Jahren Konzentrationspause nahtlos an den Erstling "Beinspender" an. Wie sollte es auch anders sein: Die fünf Mannen leben den Todesstahl ad extremis, meinen es ernst und bleiben stets ehrlich. Disinfect sind eine brutal unterstützenswerte Institution: Kaufen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Metal Age |
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Veröffentlichung |
6/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |