Ein kurzer Abriss für diejenigen, die nicht so ganz im Thema sind: Earth Crisis ist (war) eine Hardcore-Band aus Syracuse, New York. 1991 gegründet, löste sich die Band 2001 auf. Im Laufe ihrer zehnjährigen Karriere veröffentlichte die Band Klassiker wie "All Out War" und "Firestorm".Die Truppe um Bandchef Carl Buechner firmiert unter dem Banner "Vegan Straight-Edge". Textlich werden Themen wie Veganismus, Umwelt- und Tierschutz abgehandelt. Earth Crisis zählen mit zu den den Begründern des heute grasierenden Metalcore-Fiebers, allerdings lösten sich die New Yorker gerade zu dem Zeitpunkt auf, als es in diesem Bereich so richtig los ging. Schlechtes Timing also... 2007 fanden Earth Crisis wieder zusammen, und 2009 liegt nun ein neues Album vor.

In den letzten Jahren hat sich gerade in diesem Bereich der harten Musik so einiges getan. Es stellt sich also die Frage, ob Earth Crisis auch heute noch eine relevante Rolle in diesem Genre spielen können. Auch einige Hardcore Fans (wie passend!) aus den alten Tagen werden mit Sicherheit auf die Barrikaden gehen und "Ausverkauf" schreien.

Gerade das letzte Studioalbum "Slither" von 2001 war ungemein polarisierend. Für die einen Verrat am altem Hardcore orientierten Sound. Für viele andere jedoch die mitunter erste "gut klingende" Vermischung beider Stilrichtungen. Damals wurde vor allem der klare und melodische Gesang oft kritisiert, auf den vorherigen Veröffentlichungen herrschte noch ein wütender Brüllgesang vor. Auch die Hinwendung zu melodischeren Stücken wurde der Band mancherorts mehr als nur negativ angekreidet.

Und 2009? 2009 haben Earth Crisis die Slither Ära wohl vergessen. Es wird wieder böse gebrüllt und geschrien, auch der Melodieanteil in der Musik ist erheblich zurück gefahren worden. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich habe Earth Crisis mit "Slither" entdeckt und lieben gelernt. Die jetzt wieder vorhandene Härte finde ich doch etwas gewöhnungsbedürftig und überraschend. Nicht das die Stücke schlecht wären, mit "Against The Current" hat es sogar zu einem richtigem Hit gereicht.

Aber irgendwie gefielen mir die melodischen Earth Crisis besser, das war irgendwie griffiger und spannender. Nur Knüppel aus dem Sack wie auf dieser Platte finde ich auf Dauer doch etwas ermüdend. Vielleicht schaffen es die New Yorker mit "To The Death" einige alte Fans wieder an Bord zu holen. Die zuletzt gewonnenen könnten sich aber wieder abwenden, die hören inzwischen wohl doch lieber As I Lay Dying und Konsorten...

Es gibt mittlerweile eine ganze Latte an Bands, die besser und innovativer tönen als die Jungs aus Syracuse. Die Zeiten haben sich halt geändert, das gebotene kann nicht so ganz mit den "neuen" Truppen mithalten. Trotzdem kann ich hier von einer gelungenen Veröffentlichung sprechen, allerdings haben Earth Crisis doch mächtig an Boden verloren. Aber die Erwartungen und der Druck müssen immens hoch gewesen sein, so dass ich hier doch von einem gelungenen Comeback sprechen kann, dem es nur etwas an Ideen und auch Melodie fehlt. Vielleicht kommt das ja beim nächsten Album wieder...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Century Media

Veröffentlichung

5/2009

Format

CD

Land

Genre

Hardcore