Ein exzellent gehütetes Geheimnis war bislang die Existenz der russischen Vier-Mann-Kapelle Einfall aus Sankt Petersburg, die uns nun mit ihrem Debut "The Art To Enslave" überraschen und damit ein wenig zweischneidiges Schwert ins Feuer legen.

Nicht irreführen lassen sollte man sich vom Bandnamen, denn allzu viele Einfälle leistet sich die Band leider nicht und marschiert mit knorrigem Black Metal von der Stange daher.
Dabei ist zunächst einmal zu bemerken, dass man instrumental nichts anbrennen lässt, sämtliche Klangkörper souverän beherrscht und saubere Tonfolgen aus dem Ärmel schüttelt.
Lediglich die verkniffene Schreistimme lahmt an allen Ecken und Enden und würde Frontmann Valdsar nicht auch den Bass bedienen, hätte man ihn inzwischen wohl ausgewechselt.
Ebenfalls eine Auswechslung sollte das Songwriting ereilen, welches vollkommen kraft- und ideenlos daherkommt und in Zusammenarbeit mit der gleichermassen kraftlosen Produktion sämtliches handwerkliches Geschick vergessen macht - der Hörer wird sanft und behäbig in den Schönheitsschlaf geschaukelt.
Wer jedoch dazu im Stande ist, Morpheus' Rufen zu widerstehen und die Augenlider offen zu halten, dem entgeht nichts ausser einer guten halben Stunde drögen, langweiligen Schwarzstahls, der aufgrund seiner hilflosen Harmlosigkeit diese selbstgewählte Kategorisierung eigentlich nicht verdient hat.

Ich kann vom Kauf dieses Scheibchens leider nur abraten, denn würde ich "The Art To Enslave" jemandem ans Herz legen, so käme dies einer Unverschämtheit gleich.
Einfall liefern ein durchweg schlechtes Album ab - und diese eindeutige Aburteilung rutscht mir nur sehr selten aus der Feder.
Black Devastation Records, von denen ich bislang überwiegend Spitzenqualität gewöhnt war, sollten dieses Experiment als Fehlversuch abhaken und ihre Fänge nach Bands ausstrecken, die zumindest halbwegs interessanten Metal aufs Parkett legen können.
Voll daneben.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Black Devastation Records

Veröffentlichung

4/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal