Gerade einmal ein Trio an Stücken hat es auf den Mini-Silberling "Antiochia" geschafft. Dass dabei alle mit dem Anfangsbuchstaben A beginnen scheint genau so kein Zufall gewesen zu sein, wie alles andere an dieser Scheibe. Jenseits von plakativer Mittelalterromatik schaffen sich Bann eine lyrische Nische, indem sie bedeutende Ausschnitte der mittelalterlichen Geschichte musikalisch interpretieren. Gesanglich wird dieser lyrisch gehaltvolle Wortschwall, an dem sich so manch eine Erstligakapelle eine Scheibe abschneiden könnte, durch rabenhaftes Flüstergeschrei und hysterische Hallschreie intoniert. Musikalisch bewegen sich Bann im Bereich hochmelodischen Dark / Black Metal - allerdings ohne dabei an Kitschgrenzen zu kratzen und symphonisch zu werden. Vielmehr schaffen fies-raue Gitarrenraffeleien einen Vordergrund vor stetem, aber dezentem Tasteneinsatz. Dieser verdichtet die Atmosphäre im Hintergrund und setzt vordergründlich nur dann Akzente, wenn dies der Harmonie der Stücke dienlich ist. Meist tut er dies dann in der Form eines angenehm natürlichen Pianoklangs. Akustische Gitarreneinsätze kommen dabei genau so nicht zu kurz, wie traditionelle Schwarzstahlgriffe.
Die orchestralen Strukturen der drei überlangen Stücke schaffen Klanggebilde, die zwar nicht ganz einfach als Ganzes zu durchschauen sind, verzichten jedoch auf Bombast und Einheitskitsch, wie man ihn von so manch einer melodic Black Metal Truppe kennt, mit denen ich Bann in keinster Weise in Verbindung bringen will. Bann weiss sehr genau, wo Atmosphäre aufhört und Kitsch beginnt.
Wer sich irgendwo in den Gefilden von Xasthur, früher Dornenreich und Silencer zu Hause fühlt und auch vor Andras’ "Klagelied" nicht zurückschreckt, sollte sich die ursprünglich als auf 50 Stücke limitierte Demo-CD veröffentlichte und nun über Grief Foundation in einer 1000er Serie gepresste Mini-CD sichern.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Grief Foundation |
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Veröffentlichung |
6/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |