Seinerzeit gab es diverse objektive Kritikpunkte zu bemerken, die durch subjektives Empfinden weggewaschen wurden und dem Album den Aufenthalt in meiner persönlichen oberen Mittelklasse sicherten.
Und da ich mit dem musikalischen Treiben der Finnen über eine kreativ-obskure Dissonanz nicht hinausreichte, leihe ich nun mein Ohr dem neuen Scheibchen "The Light-Devouring Darkness".
Erneut drängt sich mir die Frage auf, ob es ein finanzieller Anreiz gewesen sein kann, der die drei Dunkelmänner ins Studio zurückgetrieben hat, oder ob man sich ernsthaft in einem musikalischen Evolutionsprozess befindlich glaubt.
Auf kreativer Ebene hat sich seit dem Vorgängerwerk nämlich rein garnichts getan und einmal mehr stampft man mit souveräner Einfallslosigkeit daher, die man durch die blasphemische Atmosphäre cachieren kann.
Dabei verdankt man dem düsteren Rülps-Murmel-Gesang die Punkte, denn alleine die Stimme transportiert den Hörer näher ans Höllenfeuer, als so manche Black Metal-Band es mit schweren Geschützen zu erreichen vermag.
Ausser den löchrigen Stimmbändern von Lord Angelslayer wird erwartungsgemäss wenig aufgetischt.
Geduldig lassen sich Bass und Gitarre zweitrangige Melodien entlocken, die an Banalität nicht zu überbieten sind und vielen Newcomerbands zum Verhängnis geworden wären.
Lässt man das Intro einmal aussen vor, so klingt "The Light-Devouring Darkness" vom ersten bis zum letzten Ton gleich - mal geht's schneller voran, mal langsamer, mal verwendet man zwei Akkorde, mal drei.
Die Aufnahmen stecken in Archgoat-typischen dicken und klebrigen Dunkelfarben und würde man eine aufwändigere Instrumentierung bevorzugen, so hätte man doch Probleme, die einzelnen Tonspuren durch den dichten Vorhang scheinen zu lassen.
Schon stark, wie gleichgültig Archgoat das wertungstechnische Waterloo umschiffen und ein ums andere Mal dazu im Stande sind, mit simpelsten Mitteln ein durchweg wirkungsvolles Album rauszuhauen, dass jeden "wahren Black Metal-Fan" am Schlafittchen packt und dessen Nerv zielsicherer trifft als jeder Zahnarzt.
Den goldenen Schuss verabreichen dann Songtitel wie "Blessed In Beasts Blood" und "The Dawn Of The Antichrist" sowie das Cover von Chris Moyen - geil.
Man sehe, höre und staune...
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Debemur Morti |
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Veröffentlichung |
3/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |