Heftig fette Gitarren bilden das Gesamtbild und vereinen sich mit eher trägem Drumming und meist tiefsten Growls zu schwerem Death Metal, der mit sehr vielen Breaks versehen wurde.

Das ist mal der erste Eindruck und er zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album hindurch. Die Gitarrenleads sind teilweise sehr zerfahren und mit technischen Schmankerln versehen, aber im Grossen und Ganzen bilden die fetten Riffs die Musik.

Auch wenn es sehr oft an Six Feet Under erinnert, kommt niemals die Langeweile auf, wie sie bei den Amis immer wieder an Oberhand gewinnt. Dabei bekommen die Italiener nicht einmal Unterstützung von einem Label, sondern haben immer noch alles in Eigenregie gemacht. Man braucht auch keine Angst vor einer billigen Aufmachung haben. Die Jungs haben eine ordentliche CD mit dickem Booklet, schickem Cover, Texten und vielen hübschen Fotos gemacht. Also kein billiger Scheiss, nur weil man alles selbst bezahlen muss.

Aber die Jungs lärmen ja auch schon seit 2001. Zwar hat sich das Besetzungskarussel seither mehrmals gedreht und anfangs wurden auch "nur" Songs von Soulfly, Pantera und Sepultura gecovert, aber man hat ganz gut seinen Weg gefunden und spitzen Leute zusammen getrommelt. Allerdings sollte der Weg noch weiter ausgebaut werden, um etwas eigenständiger zu klingen.

Ein wenig erinnert mich die Musik auch an Deicide, was hauptsächlich an dem, immer wieder einmal eingeworfenen, Gekreische liegt. Wer es gerne hymnisch mag, der sollte sich "Manifest Of Cruelty" anhören. Da kommen plötzlich Leads zum tragen, wie man sie bis dahin von Dread noch nicht gehört hat. Allerdings bezieht sich das Hymnenhafte hauptsächlich auf den Anfang des Stückes. Für meinen Geschmack hätte man das noch besser in den Song hinein ziehen können. Aber dazu hat man ja Bands wie Amon Amarth. Bei "Roots Of Evil" wird es dann auch noch richtig atmosphärisch und mehrstimmiger Gesang, oder genauer gesagt das Flüstern, birgt schon richtig den Gänsehautfaktor in sich.

Klar erfinden die Mannen das Rad hier nicht neu, aber sie machen ihre Sache wirklich anständig und der Sound lässt keinerlei Wünsche übrig. Technik- und Highspeedfanaten kommen zwar nicht auf ihre Kosten, aber es ist auch keineswegs ein minimalistisches Album. Die Lieder gehen gut rein und auch live sicher richtig gut ab. Wenn es nicht schon zig ähnliche Bands geben würde, gäbe es hier die volle Punktezahl. So wirkt halt alles doch ein wenig zusammengeklaut. Aber trotzdem, geiles Album. Fans der Richtung sollten auf jeden Fall ein-, zwei Ohren riskieren. Vor allem "Roots Of Evil" möchte ich jedem ans Herz legen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal