Das Debut der Österreicher öffnet ein Dimensionstor in die frühen 1980er Jahre. Trotz des Erscheinungsdatums 2009 ist die Produktion stark an den Thrash vergangener Tage angelehnt. So knallen und krachen Snare und Becken, während Bass-Drum und Toms leicht ins Abseits gleiten, der Bass sich ihnen anschliesst, damit die bratenden Gitarren die gewollte Kratzigkeit in den Vordergrund rücken können. Alte Schule ist aber nur Grundlage und wird von Endneunziger Death und sporadischen Metalcoreanleihen aufgepeppt. Die Ohrwurmanteile entstammen häufig dem Melodic DM, während der Rest von thrashigen Passagen abgedeckt wird. Komplexität steht natürlich nicht ganz oben auf der Agenda, sondern man begnügt sich bewusst und gekonnt damit in den begrenzten Möglichkeiten der Genres herumzustapfen. Die Soli erscheinen mir etwas altbacken. Soll heissen, sie sind einfach gestrickt, selten werden mehr als 3 Saiten genutzt, passen natürlich zur Rhythmusgitarre, setzen aber keine Akzente oder variieren auffällig in der Länge etc.. Das den Gesang bestimmende raue Kreischen kommt gut, das tiefe Grölen auf dem Weg zum Grunzen hingegen ist recht kraftlos. Die Texte sind Durchschnittsware der Marke düstere Gedankenwelten, verlorene Liebe usw..

Wegen den vielen negativen Formulierungen will ich klarstellen, dass Mosfet, meines Empfindens nach, das alles bewusst so gewählt haben und Herzblut muss man ihnen in jedem Fall attestieren. So steht der Titeltrack, für mich der beste des gesamten Albums, gleich an vorderster Front, um zu zeigen wo es langgeht. "Eternal desecration", auch nicht von schlechten Eltern, verblüfft sogar mit The Haunted Parallelen, obwohl man stets recht weit vom Neo-Thrash entfernt agiert. "Dawn" ist eine von Millionen Kompositionen, die von Regengeplätscher eingeleitet wird, kriegt aber die Kurve, sobald die Instrumente einsetzen. Da es nur ein Intro ist, geht es also erst in Lied sieben richtig ab. Ein fast schon hymnisches Stück, das trotz oder gerade wegen der deutlich stärker hervortretenden DM Einflüsse ein gutes Party Lied und meine Nummer 2 darstellt. Mehr Überraschungen bzw. Variation gibt es wie oben erwähnt nicht.

Fazit: Wem im Neo-Thrash zu viel geprutscht wird, man aber nicht ständig alte Platten auflegen will, sollte zumindest ein Ohr riskieren. Ich weiss, man soll nicht von sich auf andere schliessen und ich mache es doch. Alle Freunde des harten Metal sollten es erträglich finden und gelegentlich den Kopf im Takt mitwippen lassen können, nur reisst es einen nicht vom Hocker. Da Mosfets myspace Seite eh nur einen Klick, genauer gesagt zwei (der Link unten und dann auf myspace), entfernt ist, schenkt ihnen 5 Minuten eurer Zeit, um euch selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Refused Records

Veröffentlichung

3/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal