Da es im erwähnten nordafrikanischen Land anscheinend sehr schwer ist, Metal-interessierte Musiker zu finden, besteht Homicidal seit 2003 nur noch aus zwei Musikern und die meiste Zeit während des "Hörgenusses" der Scheibe wünschte ich, diese zwei hätten es auch gleich bleiben lassen. Das Kopfschütteln kommt eigentlich erst richtig als das Grunzen von Skinned Alive einsetzt: Der Gesang passt völlig nicht zum Tempo der Musik. Während die Saiteninstrumente und das Schlagzeug davon preschen, grummelt der Sänger einschläfernd und in einer unglaublichen Monotonie vor sich hin. Der gesangliche Tiefpunkt wird schliesslich bei "Horrific Visions" erreicht: Es klingt wie wenn der Bandbegründer in der Badewanne unter Wasser ein bisschen grunzen und dabei logischerweise bloss Blubber-Laute von sich geben würde.
Ebenfalls Anwärter für das nervigste Element in der Musik von Homicidal sind die programmierten Drums. Sie klingen derart unecht, dass ich dem Duo für die nächste Demo-CD (die uns übrigens gemäss Band-Angaben bald droht) empfehle, mit einem Schwingbesen Rahm zu schlagen und das aufzunehmen. Das geht schneller als das Programmieren und klingt im vorliegenden Falle garantiert erst noch besser.
Song Nummer Fünf gibt mir irgendwie Rätsel auf. Über drei Minuten wird der Hörer mit ganz merkwürdigen, feinen, psychedelischen Synthie-Klängen berieselt. Leicht unheilvoll und doch einschläfernd beschwören sie eine Stimmung herauf, die nicht zum Rest des Scheibchens passt.
Zu allem Übel und dem bereits bekannten Katzensound lässt Utila Ragnarok im letzten Lied die Gitarre etwas gar heftig kreischen. Dem armen, malträtierten Instrument werden derart schrille Töne entlockt, die jeder Polizei-Sirene Konkurrenz machen würden, dass ich den Pausen-Knopf des CD-Players drücken muss, damit sich mein brummender Schädel wieder erholen kann.
Nach knapp 20 Minuten ist dann glücklicherweise auch der ganze Spuk vorbei und ich merke einfach nur, wie schön Stille doch sein kann...
Albuminfo
Punkte |
1/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
7/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |