Serbischer Black Metal kommt einem nicht sehr oft unter die Augen. Zumindest mir nicht und deshalb ist mir der im ersten Moment seltsam anmutende Name May Result auch nicht geläufig. Der Name soll nicht etwa Mai-Resultat heissen, sondern ist das Ergebnis einer Namensänderung bzw. -kürzung von May Result In Blood in May Result.

Dennnoch ist es schwer ein Vorurteil finden zu können, welches serbischen Black Metal nun per se als qualitativ hoch- oder minderwertig erscheinen lässt, also bleibt nichts anderes übrig, als die Scheibe mit Namen "Slava Smrti" anzuhören. Im ersten Moment ist an der Musik auch nichts sonderlich Überraschendes und das wird sich in späteren Momenten grundsätzlich auch nicht ändern. Den recht offensichtlichen Einschlag aus nördlicheren Gefilden kann man wirklich nicht leugnen. Entweder wird die Szenerie von sägenden Gitarren und Blastbeats beherrscht oder aber May Result lassen auch mal den Keyboarder Töne aushalten, sodass das ganze etwas träumerischer wirkt, sofern man das bei all der Aggression und dem hohen Tempo überhaupt sagen kann. Der Synthesizer ist grundsätzlich auch ein Störfaktor, aber was da so gespielt wird ist reichlich lieblos. Nach vier Alben - wobei ich wie gesagt diese nicht kenne - sollte man, denke ich, über etwas mehr kompositorisches Talent verfügen, als den armen Tastenmann denselben Akkord über mehrere Takte aushalten zu lassen. Er muss ja nicht gleich ein Klavierkonzert darbieten, aber der Einsatz des Synthesizers ist einfach recht fragwürdig.

Ein weiteres Problem sehe ich hierbei auch in der Produktion, denn sobald der Synthesizer einsetzt - der, so wie ich glaube, über die meiste Zeit versucht ein Mellotron zu imitieren - wird der eigentlich doch recht treibenden Musik etwas der Biss genommen. Dies wird weiter dadurch unterstrichen, dass die Songs darauf ausgelegt scheinen, dass die Synthesizer-Passagen als Gegenpol zum rohen Gesäge agieren. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Musik selbst gar nicht so schlecht ist. Das gespielte - abseits des Synthesizers - ist auch alles andere als primitiv und gerade durch ein abwechslungsreiches Rhythmusdepartement wird es dem Hörer auch recht schwer gemacht, sich bei der Scheibe zu langweilen. Die Riffs selbst bieten einem unterhaltsame Melodien und die Kürze der Songs garantiert auch, dass die Ideen nicht sinnlos in die Länge gezogen werden. Dennnoch könnte man sich etwas mehr Quantität wünschen, denn so wie der Tonträger einem nun vorliegt verfügt er über knappe 34 Minuten eigenem Material und einem vierminütigen Impaled Nazarene-Cover. Aber über den Sinn dieses Cover kann und will ich mich nicht auslassen.

Abschliessend kann ich nur sagen, dass das reine Handwerk hier nicht schlecht ist. Es fehlt allerdings an einer eigenen Handschrift in der Musik. Sie erscheint teilweise sehr austauschbar, wenngleich manche Melodien recht gelungen sind. Dennoch nichts was der durchschnittliche Black Metal-Fan unbedingt in seinem Regal haben müsste. Schlussendlich sollte allerdings der Synthesizer eine Neukonzeption erfahren, denn so wie er hier erklingt wirkt er mehr wie ein Fremdkörper.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Battlegod Productions

Veröffentlichung

2/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal