Nichtsdestotrotz ist es für mich Neuland, welches ich mit Aufregung und Neugierde betrete.
Mit jeder Minute die verstreicht erblicke ich mehr Ungeahntes und doch so vertraut Wirkendes, da sich die Norweger ziemlich genau der Art Schwarzmetall verschrieben haben, die mir am nächsten liegt. Atmosphärischer BM ohne zersetzendes Keyboardgedudel, Ausnahmen bilden kurze Passagen, in denen die Synthies aber passen, mit regelmässigen Wutausbrüchen, welche sich schon mal gerne in Blastbeats niederschlagen. Gelegentlich gibt es Intros oder Outros zu den Liedern, welche einen düster verstörenden Charakter haben.
Damit die erzeugten Emotionen wirklich nachhaltigen Eindruck hinterlassen, sind die Lieder nicht unter acht Minuten gehalten. Langeweile entsteht durch die Länge nie. Nach über 20 Minuten geistiger Wanderung durch ihre Tontäler umschliesst mich das Gefühl von unerklärlicher Nostalgie und verlockend süssem Schwermut, doch der wiederkehrende kalte Zorn treibt stets den nächsten Hügel hinauf, um einen Blick aufs Kommende zu erhaschen.
Doch was ich dann erfahre lässt Vorangegangenes beinahe verblassen. Der zweite Teil des Titelstücks wartet mit einem hohen Frauengesang auf, der mir Gänsehaut über den Rücken treibt als hätte mich der kühle Meereswind völlig schutzlos auf besagtem Hügel umstreift. Der Grad der Ergriffenheit hält noch über 40 Minuten an und ich wünsche mir zuweilen, mich in dieser Gefühlsodyssee zu verlieren.
Fazit: Sowohl vom Sound als auch von der Musik an sich, wissen Enthral den Empfänger in den von ihnen erzeugten Emotionen einzubetten. Mich haben sie in ihren Fängen und ich kann nur hoffen, dass sie in den Jahren nicht an Intensität verloren haben. Hören, kaufen, drin versinken!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Silenced Voices Recordings/Frostcald Records |
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Veröffentlichung |
5/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |