Alexander Paul Blake ist sein Name, Komposition von Dark Metal via multiinstrumentalem Spieltalent sind seine Hobbies. Mit seinem Debüt "Traumtrophäen Toter Trauertänzer" beweist er, dass die Musikindustrie nicht immer Industrie sein muss und dass die Essenz der Musik – die absolute Zugänglichkeit für jeden – trotz der profitorientierten Menschheit noch immer lebt.

Jenes Album lud der Berliner Künstler im Jahre 2004 für alle zugänglich hoch und verlinkte es auf seiner Homepage. Noch immer ist es dort verfügbar, trotz vieler Änderungen seit dieser Zeit (A. P. Blake fand mittlerweile ein Label).
Praktisch handelt es sich dabei um einen kompliziert gemischten Cocktail mit sehr einfachen Zutaten, der prinzipiell stark nach Gothic / Dark Metal schmeckt und im Abgang vielseitige Überraschungen bereithält.
Wesentlicher Knackpunkt von Blakes Debüt ist die Poesie, die finster und melancholisch die Instrumente überschattet und durch grandiose Vocals vorgetragen wird. Es bedarf nur weniger Sekunden, um festzustellen, dass es sich hier nicht etwa um eine billige Aufmerksamkeitsveröffentlichung handelt, sondern um das herzblutschwangere Ergebnis einer intensiven Arbeitsphase. Der Hörer wird mit Emotionen beschossen, die von wutentbrannter, apokalyptischer Aggression über resigniert morastige Fäulnispoesie bis hin zu sehnsüchtigen Trauereskapaden reichen. Durchweg Kerzenmusik, die bei Nacht ihr Wirken entfaltet; uns betört.

Zur Lyrik parallel verhalten sich die Instrumente – tobende Ausbrüche des Doppelpedals, seicht bis stichige Stegrutscher auf der verzerrten Elektrischen, wechselhafte Synthetikklänge. Abwechslungsreiche, ausgefeilte Riffs und Motive sind, neben der einzigartigen Stimme Blake’s und der dunklen Textkunst, verantwortlich für einen unheimlich hohen Wiedererkennungswert der Scheibe. Manche, wiederkehrende Tonfolgen schwirren noch Stunden nach dem Durchlaufen des Albums im Kopf herum und die stellenweise schlicht und einfach rockigen Soli wollen immer und immer wieder durch unser Gehört gejagt werden. Die, eher selten auftretende, Keyboardorgel untermalt den Eindruck, dass "Traumtrophäen Toter Trauertänzer" grundlegend auf Gothic basiert.

Dieses Album muss man einfach haben. Und es spricht nichts dagegen, zumal es umsonst ist und jeder im Null-Komma-Nix seine persönliche Kopie auf der Festplatte hat. Wer es nicht mögen sollte, kann es immer noch in die ewige Verdammnis des Papierkorbs kloppen.
Jeder, der potenzielles Interesse an Lyrik und Poesie hat, die zumal in ihrer vertonten Variante noch eindrucksvoller daherkommt, muss sich die paar erforderlichen Klicks gönnen und "Traumtrophäen Toter Trauertänzer" ein Ohr leihen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

1/2009

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal