"Dieses war der dritte Streich und der vierte folgt sogleich" - oder so etwas ähnliches müssen Legion Of The Damned sich wohl irgendwann Anfang 2008 gedacht haben. Also haben sie schnurstracks Ende 2008 noch das zweite Album für ein Jahr und das Vierte unter diesem Namen innerhalb von 3 Jahren rausgehauen, es wurde übrigens innerhalb von drei Wochen eingespielt.

Da ich "Feel The Blade" Anfang des Jahres irgendwie verpasst und dann vergessen habe, kann ich nicht darüber urteilen, ob "Cult Of The Damned" sich grossartig von seinem direkten Vorgänger unterscheidet. Wenn ich allerdings die anderen beiden Werke von Legion Of The Damned zum Vergleich heranziehe, dann kann ich nur sagen, dass die Legion ihrer Linie treu geblieben ist. "Cult Of The Dead" hört da auf, wo "Malevolent Rapture" aufgehört hat, oder auch "Sons Of The Jackal", was nicht bedeutet, dass "Cult Of The Dead" ein billiger Abklatsch ist, es ist einfach so, dass Legion Of The Damned an ihrem Erfolgsrezept nichts geändert haben. Wäre halt auch nicht nötig gewesen, denn das Rezept stimmt einfach. "Cult Of The Dead" klingt einfach genauso wie ich es vom neuen Silberling der Holländer erwartet hätte und das ist auch gut so.

Nach einem Introstück, in dem eine Art Manifest der Legion abgegeben wird, in dem dem Christentum in einer Art Rundumschlag abgebrannte Kirchen, ein verbranntes "Buch der Lügen" und insgesamt das Ende versprochen werden, geht es auch schon so los wie ich das erwartet habe. Geradlinig auf die Fresse. So zieht sich das ganze auch erstmal in schön gewohnter Manier durch, wobei Legion Of The Damned auch noch hin und wieder mal Experimente, wie eine zusätzliche harmonische Gitarrenspur oder andere Taktarten, einfliessen lassen. Meiner Ansicht nach war das nicht unbedingt nötig, aber auch wiederum nicht nervtötend, es sind einfach nur Experimente die sich homogen in den Sound der Niederländer einfügen, statt ihn zu verändern. Legion Of The Damned klingen auch Ende 2008 noch wie Legion Of The Damned, denn auch wenn man mal in anderen Gebieten schnüffelt und prüft bleibt der eigene Sound bei den Niederländern immer noch der gewohnte, was das bedeutet sollte eigentlich jedem klar sein.

Alles in Allem liegt mit "Cult Of The Dead" ein weiteres, starkes und stimmiges Album aus dem Hause Legion Of The Damned vor, auf dem dem eigenen Kurs treu geblieben wird, ohne dass es langweilig wird oder wie eine Kopie wirkt. Persönlich kann ich dazu nur noch anmerken, dass Legion Of The Damned mir mit "Cult Of The Dead" einen gelungenen musikalischen Jahresstart 2009 geliefert haben, es ist eine gute Sache, dass es noch Bands gibt, bei denen man sich darauf verlassen kann, dass sie ihre selbst gesetzten hohen Standards halten und sich selbst und ihren Anhängern treu bleiben. Ja, das ist eine Kaufempfehlung.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

1/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal