Vorweg sei gesagt, dass es sich bei Zerg um eine Einmannband handelt. Ebenfalls bemerkenswert finde ich die Tatsache, dass seit Juni 04 nun schon vier Releases des deutschen Allrounders erhältlich sind. Das führt soweit, dass "Night of the living dead" (erschienen am 2. Februar dieses Jahres) zum jetzigen Zeitpunkt bereits nicht mehr die aktuellste Veröffentlichung ist.

Als Ganzes gesehen haut mich die CD alles andere als vom Hocker. Durchzogen von simpelsten Standardriffs und mit eher lustlos und aufgesetzt wirkendem Gesang versehen, wird einem beim Zuhören recht schnell langweilig. Irgendwann weiss man nicht mehr so recht, ob man nun immer noch bei Lied Nr. 4, oder schon bei Nr.7 ist…

Das Intro ist, im Gegensatz zu den vielen langweiligen Synthie Intros, die man sonst so zu hören bekommt, mit Gitarren versehen, was es nach meinem Geschmack schon gewaltig aufwertet. Es verspricht Interessantes. Doch in den Songs von Zerg dominiert eher die Einfachheit. Oftmals folgen Gesang und Gitarre der selben Linie, unterlegt von einfachstem Bumta-Bumta Beat.
Doch wenn man geduldsam ist, findet man durchaus Goldstückchen in der Einöde. Gewisse Gitarrenriffs reissen einen abrupt aus dem Dämmerzustand und zeigen, dass der Mann durchaus spielen kann und auch zu Kreativität fähig ist (z.B. in "Skin Coat"). In ruhigeren Passagen finden sich kleine Meisterwerke an Melodieführung und ab und zu weicht auch das öde Gekloppe des Drums einem anständigen Beat. In "Hellprison" findet sich unter anderem ein solches Beispiel.
Absolut nicht neu, aber dafür gut umgesetzt ist die Idee mit den eingespielten Horrorfilmsequenzen. Auch dafür einen Pluspunkt. Die Produktion ist sehr sauber und recht druckvoll. Beim Abmischen scheint man jedoch den Kanal mit den gelegentlich auftretenden Background-Schreien vergessen zu haben, denn die sind definitiv viel zu laut ausgefallen.

Zusammengefasst bietet die CD ein stetiges auf und ab. Mal Langeweile pur, dann wieder professionell wirkender Death Metal, gefolgt von monotonem Gestampfe, das wiederum in eine geniale Melodie übergeht… Man könnte schon fast von Abwechslungsreichtum sprechen. Ich frage mich, ob Zerg nicht mehr gedient wäre, wenn man mehr Energie in die Qualität statt in die Quantität stecken würde. Der Titelsong des Albums ist der Beweis, dass es möglich ist.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

4/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal