"Reign Ov Opposites" - ist ja schliesslich fast so ähnlich wie "Ceremony Of Opposites"...
Ich bin sicher nicht der einzige, der den Titel des Vinterthron-Debuts in diese Richtung verbunden hat - und somit auch nicht der einzige, der auf ganzer Linie enttäuscht wird, denn die Musik der vier Brasilianer hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem frühen kreativen Schaffen Samaels zu tun... im Gegenteil...
Vielmehr drückt es mir schon beim ersten Hördurchlauf die Augen zu, ganz gleich, wie emsig die Beachboys aus Rio auch in die nicht vorhandenen Tasten hauen.
Dröge, ursprüngliche Schwarzmetall-Melodien führen Regie, die laut Beipackzettel an Bathory, Celtic Frost und Darkthrone erinnern sollen - eine Selbsteinschätzung, die vielleicht ein klitzekleines bisschen übereifrig getroffen worden ist, wobei man diesbezüglich auch nicht höher hätte greifen können.
So lästert man munter den Göttern des Black Metal und schreddert neun Halbzeitpausen auf die Platte, denen es zwar an Energie nicht fehlt, dafür umso mehr an Individualismus und Kreativität.
Die Gitarren quälen sich durch diverse Tempi und hin und wieder entwickelt sich daraus sogar ein ansatzweise feines Riffing, welches jedoch postwendend von kopflosem Gewalze plattgemacht wird.
Dies ist definitiv nicht der richtige Weg zur musikalischen Weltherrschaft, die sich naturgemäss weit über standardisiertes Gedröhne erhebt und sich auf Dauer vor sämtlichen künstlerischen Geschicken Vinterthrons verbergen wird.
Beinahe hätten die Sonnenanbeter dank ihrer gekonnten Handarbeit, die vorrangig die schnellen Abteilungen zu schmücken weiss, noch den einen oder anderen Zusatzpunkt ergattert, betrachtet man aber die kärgliche Aufnahmequalität, so lasse ich auch diese Joker unausgeteilt.
Ich frage mich, was Vinterthron mit "Reign Ov Opposites" bezwecken wollen, denn an diesem Album ist nicht nur das Songwriting und die Musik, sondern sogar das Artwork derart uninteressant, dass sich wahrscheinlich nicht viele Gemüter finden werden, die hier zuschlagen - wäre doch zumindest die äussere Gestaltung etwas gewesen, dann hätte man sich das Scheibchen wenigstens als Zimmerdeko ins Regal stellen können.
So verbleibe ich in der Gewissheit, über eines der überflüssigsten Werke des Jahres gestolpert zu sein.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Ashen Productions |
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Veröffentlichung |
12/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |