Zugegeben, es ist schon ein ziemliches Gedudel, was Totalselfhatred da vom Stapel lassen, jedoch erreicht man mit seinem vorgegeben depressiven Stoff etwas, das nicht alle Genrekollegen vorweisen können:
Man hebt sich von der Masse ab.
Dies ändert leider nicht viel an der durchschnitllichen Qualität der sieben enthaltenen Kompositionen, denn aus dem Selbstmord-Kram kann man in Sachen Songwriting ausser Trauer und Selbsthass nicht viel herausholen.
Wie gesagt hat man aber dennoch ein eigenes Pferd im Stall stehen, denn man begnügt sich nicht mit den üblichen Klageschreien und sägenden Gitarren, die in einer Blechdosenfabrik eingespielt worden zu sein scheinen, sondern reichert sein Tonmaterial mit einer schieren Überdosis an Melodie an, um unterm Strich irgendwo zwischen Nyktalgia und Him hängenzubleiben.
Immer wieder übertritt man auch die Schwelle zum bodenständigen Schwarzmetall, was den Hörer aus der einkehrenden Lethargie reissen kann und eine dreiviertel Stunde lang bei der Stange halten kann.
Auch die Produktion schmiert Totalselfhatred ordentlich Honig ums Maul, denn ein solch klarer Klang kann sich in Verbindung mit der angegebenen Thematik doch schnell in Ungereimtheiten verheddern.
Schade, dass die Kreativität noch nicht ausreicht, um durchweg anspruchsvolle und interessante Singspiele zu kreieren, denn die Grundidee ihres Schaffens haben die Finnen gewissenhaft ausgewählt - und finden damit sicher auch ihre Zielgruppe.
Im Grossen und Ganzen zwar etwas besonderes, dummerweise aber nichts, was mich von Hocker reissen könnte.
Daher würde ich vorschlagen, jeder, der sich von der depressiven Schiene geleitet fühlt, riskiert selbst ein Ohr - viel falsch machen kann man nicht.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Ordo Decimus Peccatum |
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Veröffentlichung |
11/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |