Und dieser Eindruck täuscht nicht völlig.
Zwar kommen Gravdal nicht aus Schweden sondern aus Norwegen und sind auch ein gutes Stück jünger als die Herren aus Halmstad, versuchen sich aber an derselben Materie - und das bei weitem nicht stümperhaft.
Geschickt behandelt man die Selbstmord-Thematik mit stoischer norwegischer Ruhe, wickelt den lyrischen Gehalt jedoch in bohrenden Schwarzmetall der eher älteren Machart.
Geduldig schraubt man die simplen Gitarrenläufe aneinander und entlockt den übersichtlichen Fingerübungen doch tatsächlich eine kratzige und feindselige Atmosphäre, die sich zwar nicht unbedingt dem depressiven Sektor zuordnen lässt, dafür aber ohne Umschweife ins Ohr geht und schnell in den Gehörgängen hängenbleibt.
Der Gesang ist nicht klagend, er punktet mit hasserfülltem Kreischen und gesellt sich wohlwollend zu den fleissigen Instrumenten, die ihren Plan abarbeiten und wenig monotone, dafür zahlreiche packende Linien in die Scheibe ritzen.
Die Produktion ist unauffällig, aber gut gemacht, die einzelnen Spuren bestens einsehbar.
Viel mehr gibt es zu "Sadist" eigentlich nicht zu sagen.
Ein Werk, das man nicht haben muss aber haben sollte, sofern man sich für passabel aufgewärmte alte Schule erhitzen kann.
Und da Gravdal noch in den Kinderschuhen stecken - und das nicht nur im übertragenen Sinne - wird von dieser Kombo sicherlich noch zu hören sein.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Unexploded Records |
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Veröffentlichung |
11/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |