Produktion und Songwriting weisen deutliche Spuren ins Schweden der frühen Neunziger, als Bands wie Marduk oder Dark Funeral in der sich damals noch im Wachstum befindenden Black Metal-Szene ihre ersten Werke veröffentlichten. Und denkt man einfach an diese Zeit zurück und beamt "Separatism" dorthin, lauscht man gerade einem überaus geilen Black Metal-Juwel. Doch wir schreiben das Jahr 2008! Und Scratching Soil scheinen nicht bereit, den Sound ihrer Idole ins mittlerweile nicht mehr so neue Jahrtausend transportieren zu wollen. Soll heissen, diesen besagten Sound irgendwie auszubauen und weiterzuentwickeln. Zu oft muss man beim Hören der acht Nummern an die ersten beiden Marduk-Klassiker "Dark Endless" und "Those Of The Unlight" denken, ohne dass Scratching Soil aber deren Qualität erreichen.
Als Fan mag man sich zwar denken "besser eine gute Kopie des alten Stils als ein schlechtes Original mit modifiziertem Stil", doch ist der Markt heutzutage dermassen überflutet, dass man sich zweimal überlegen sollte, ob man sich anstatt einer stumpfen Kopie alter Zeiten nicht viel lieber die Scheibe einer die Szene belebenden Band zulegen. Denn gerade im Black Metal-Bereich haben zuletzt Bands wie Keep Of Kalessin mit innovativen Alben mächtig punkten können. Abschliessend bleibt also schlicht zu sagen, dass man sich als Purist, der alles, was nach Oldschool klingt, haben muss, "Separatism" durchaus zulegen kann. Ansonsten empfehle ich, sicherheitshalber besser vorher in dieses Album reinzuhören und sich dann zu entscheiden.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Stygian Crypt Productions |
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Veröffentlichung |
10/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |