"Till Death Do Us Part" nennt sich das neueste Werk der Extrem-Satanisten um Glen Benton. Meine Erwartungen waren nach dem mehr als nur gelungenen "Stench Of Redemption"-Album ziemlich hoch. In der Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrtausends haben Deicide einige eher schwache Alben abgeliefert. Diese Zeit schien mit "Stench of Redemption" wieder vorbei. Allerdings nähern sich Deicide mit der neuen Veröffentlichung wieder mehr den schlechteren Zeiten. Unverständlich eigentlich, die Band kann (konnte) es doch so gut. Aber die ständigen Wechsel in der Qualität der Musik waren bei den Amerikanern schon immer ein Problem, und so ist es auch diesmal...

Wo reiht sich also "Till Death Do Us Part" ein? Die teilweise vernichtenden Kritiken die vorab zu lesen waren hat dieses Werk auf keinen Fall verdient. Die Band spielt frei auf Angriff ist die beste Verteidigung. Nach dem ersten Hören fällt auf, dass Deicide sich wieder etwas mehr an ihren alten Veröffentlichungen orientieren. Das Debüt und "Legion" sind ein ziemlich guter Anhaltspunkt um das aktuelle Treiben zu umschreiben. Die Stücke sind aber insgesamt einen ganzen Tacken schneller ausgefallen. Ein Grossteil der Stücke wird in einem sehr hohen Tempo vorgetragen. Im Vergleich zum Vorgängeralbum fällt die ganze Sache diesmal wesentlich geradliniger und simpler aus. Die beiden "neuen" Männer an den Gitarren können sich diesmal nicht ganz so austoben wie auf "Stench Of Redemption". Dennoch gibt es einige sehr gelungene Melodien und Soli zu hören. Man muss damit allerdings bis zum fünften Stück warten. Und gerade das ist mehr als schade, da die ersten Stücke nicht mehr als simpler nach vorne Death Metal sind. Drei oder vier richtig gute Stücke sind einfach zu wenig, auch für Deicide.

Der Gesang bewegt sich im wohlbekannten Rahmen, das tiefe Gegrowle wird ab und an von manischem Gekreische unterbrochen. Glen Benton liefert hier wieder eine seiner besseren Gesangsleistungen ab. Kein Vergleich zu der Monotonie auf dem letzten Vital Remains-Album. Ein extra Lob gebührt dem klasse Schlagzeugspiel von Steve Asheim. Schnell und präzise rattert er sich durch die zehn Lieder.

Was sagt uns das Ganze also? Deicide können wieder mal nur eine "halbe" gute Platte aufnehmen. Die ersten vier Stücke sind einfach nur simpler und schneller Death Metal. Besser wird es erst ab Stück Nummer fünf. Nach dem bärenstarken Vorgänger sind den Mannen um Glen Benton wohl die Ideen ausgegangen. Leider nähern sich Deicide wieder ihren schlechteren Alben an. Das vorliegende als Totalausfall zu bezeichnen, wäre aber doch ungerecht. Vielleicht geht es beim nächsten Album ja wieder besser...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Earache

Veröffentlichung

7/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal