Mit "Prelude To The Tragedy" präsentierten die deutschen Brutal Death Metaller Defeated Sanity vor vier Jahren ihr Debut-Album, dessen Existenz leider überhaupt nicht bis zu mir vorgedrungen ist.
Entsprechend vorahnungslos gebe ich mich also den Klängen des aktuellen Langspielers "Psalms Of The Moribund" hin...

Neun Lieder sind drauf, die Spielzeit begrenzt sich auf eine knappe halbe Stunde - sie scheinen es demnach weder besonders eilig zu haben, die bayerischen Draufhauer, noch lassen sie sich allzu viel Zeit.
Volle Kanone los geht es dann schon ab dem ersten Ton.
Vorschriftsgemäss walzen die tiefergestimmten Gitarren mit meterdicken Riffs heran und sorgen dafür, als einziges tragendes Element des Albums gelten zu dürfen.
Auch das Tempo wird von den Saitenzupfern vorgegeben, die ihre Aggressionsausbrüche bisweilen für kurze Bremsabschnitte unterbrechen.
Das Schlagzeug meldet sich stets mit chaotischen Bleifussattacken zu Wort, was in Sachen Dynamik für einen roten Faden sorgt und dem Gesamtwerk auf kompositorischer Ebene gut zu Gesicht steht.
Völlig in Untergang begriffen ist der Grunzgesang, der, sofern nicht meine Stereoanlage allmählich ihren Geist aufgibt, viel zu leise abgemischt worden ist und als ansatzweise Mixtur von Cannibal Corpse und Prostitute Disfigurement abgestempelt werden muss.
Überhaupt mindert die ausbaufähige Produktion das ungetrübte Hörerlebnis ein wenig und schiebt dem brutalen Death Metal von Defeated Sanity etwas den Riegel vor.

Im Endeffekt also keine Sternstunde europäischen Todesstahls, die uns mit "Psalms Of The Moribund" da ins Haus geliefert wird.
Eher eine leicht überdurchschnittliche Zwischenmahlzeit, die mal zu holländisch, mal zu amerikanisch klingt und nach zügigem Hörgenuss bis auf weiteres in den Tiefen der heimischen CD-Halde verschwinden wird.
Nicht schlecht gemacht, aber es gibt einfach tausend bessere Veröffentlichungen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Grindethic Records

Veröffentlichung

6/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal