Withered ackern sich durch mittelschnellen Doom/Death/Black Metal, stapfen gelegentlich durch trägen Sludge und schütteln sich zur Auflockerung grindcorige Schroffheiten aus dem Ärmel. Klingt gut, oder? So nach Kraftpaket. Ist aber nur ein kleines Päckchen geworden, weil Withered über weite Strecken nicht über durchschnittliche Einförmigkeit hinauskommen und ein gerüttelt Mass Fantasie fehlen lassen, um den Songs mehr Schlagkraft einzubläuen. Die in erratischen Ausbrüchen demonstrierte Brutalität könnte schmerzhafter ausfallen und auch bei der tongewordenen Misanthropie ginge noch mehr. "Grief Relic" bietet insgesamt zu wenig, um sich für längere Zeit einzuprägen. Den Kreischgesang behalte ich im Kopf und auch die (be)drückende Atmosphäre. Insgesamt aber fehlt es am gewissen Etwas: das Überraschende, das was nach den Stolperfallen aus dissonanten Krachgebilden, donnernden Akkorden, schiefen Breaks, derben Blasts und dem wechselnden Kreisch-Knurr-Gesang einen Vor-den-Kopf-geschlagen-sein-Effekt hinterlässt und Faszination oder Beklemmung und - wenn's super läuft - beides auf einmal auslöst. Withered bewirken diese Gemütszustände nicht, weil ihre Musik nichts Sprengendes bietet, was zum Schädelspalten taugt. Ehrlich gesagt, nicht mal zum Kopfzerbrechen - auch wenn das Cover anderes andeutet.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Season Of Mist |
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Veröffentlichung |
6/2016 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |