Mittlerweile ist der Folk-Sektor reichlich ausgelutscht - mitten in diese Überfrachtung springen auch die Schaumburger Elivagar. Um alle Hoffnungen gleich vorweg zu nehmen: Nein, das Rad wird nicht neu erfunden, es gibt keine Neuerungen und nichts, dass einem die Schuhe ausziehen könnte.

Geboten wird das typische Standardprogramm des Genres: Schwarzstahl-Gekeife, Todesblei-Gegrunze, folkloristische Instrumente, Keyboards und klarer Gesang. Wer hier bereits dankt, braucht eigentlich gar nicht weiterlesen.
Während die Riffs, sowie das Trommelspiel echt in Ordnung gehen, schneidet der klare Gesang dann schon schlechter ab. Durch die etwas dünne Produktion klingt dieser ebenfalls dünn, steht aber trotzdem klanglich im Vordergrund - keine besonders gute Mischung. Im Endeffekt heisst das dann, dass das Klangbild keines der besonders homogenen Sorte ist. Auch der Songaufbau reisst niemanden wirklich vom Hocker: Hier komponierte man auf Nummer Sicher mit Schema "Intro-Strophe-Refrain-Strophe-Refrain".

Aber es gibt auch positive Seiten: So verzichtet man auf allzu fröhliches Equilibrium-Kasperle-Theater und vor allem stellt man an sich gar nicht den Anspruch, gross innovativ zu sein. Der Band geht es allein um den Spass an der Musik - und diese Spielfreude, das muss man wirklich eingestehen, ist zu merken! Ausserdem haben die Burschen einen echt guten Sinn für Ästhetik, wenn man jetzt das Albumcover oder die Gestaltung der Internetpräsenz als Richtwert nimmt.

Ob das aber ausreicht, um im übersättigten Folk-Sektor überleben zu können, ist fraglich. Musikalisch gesehen, ist das ganze Album komplett Durchschnitt. Fragt wer, wie ganz normaler Folk-Metal ohne Schnörkel klingt - man zeige ihm "Heirs of the Ancient Tales". Wirklich schlecht ist hier gar nichts, aber eben auch nichts herausragend. Aber, um es nochmal zu betonen, es gibt weitaus Schlechteres und Langweiligeres! Beinharte Folklore-Junkies werden sich das Ding sicher in den Schrank stellen, alle anderen werden auch ohne weiterhin ruhig schlafen können.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Trollzorn/SMP Records

Veröffentlichung

5/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal