Stell dir Skullflower mit dem Gastklampfer John Cale vor. Zusammen spielen sie ein Laibach Stück als wäre es von sunn o))) und betten dies in die Düsternis von Celtic Frost. So könnte man das musikalische Spektrum dieses aussergewöhnlichen Kolloquiums beschreiben. Wirklich zutreffend ist das natürlich nicht, aber um eine grobe Richtung anzugeben sollte es reichen.
Vier abstrakte Kunstwerke bilden ihre Debüt EP, die letztes Jahr quasi auf der eigenen Plattenfirma Noiseville Records erschienen ist. Stellenweise orientieren sich Wicked King Wicker an etwas ähnlichem wie eine Songstruktur, was bei vergleichbaren Genrekollegen nur bedingt der Fall ist. Will heissen, auch ungeübte Hörer könnten einmal ein Ohrvoll davon versuchen, ohne dass die sperrigen Teile gleich den ganzen Gehörgang verstopfen. Aber keine Angst, leicht konsumierbar ist "Wicked King Wicker" definitiv nie.
Das Album ist von einer intensiven, unheimlich dunklen Aura umhüllt. Neben den krachenden Lärmexzessen steigern die Herren gekonnt, mancher Post Rock Band nicht unähnlich, die Spannung des ewiggleich, düsteren und zähen Griffbildes und lassen es schlussendlich in einer Rückkopplungsorgie implodieren. Der Gesang, oder besser das Murmeln im Hintergrund spielt lediglich eine untergeordnete Rolle und schafft eine richtig dämonische Atmosphäre.
Hier muss ich aber etwas relativieren. Hinter dieser Gruppe steckt einiges mehr als Teufelsanbetung, Nietzsche, Blutgeilheit, Drachenkult und heroische Schlachten. Eine Band, die über den Tellerrand der typischen Metallthemen hinausguckt. "Through a Soul, Darkly" beispielsweise wurde durch einen schwedischen Spielfilm aus dem Jahre 1961 "Wie in einem Spiegel" von Ingmar Bergman inspiriert.
Wirklich passend ist die kratzige und rohe Aufnahmequalität. Damit wird dem Klang quasi der nötige Feinschliff verpasst, welcher dem Konsumenten ein authentisches Ambiente bietet.
Zu ergattern gibt es 1000 CDs und 490 violette Schallplatten. Wen diese Kritik noch nicht abgeschreckt hat, darf gerne seine Seele riskieren.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Noiseville Records |
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Veröffentlichung |
5/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Rock |