Illdisposed's zehntes Langeisen "The Prestige" bedeutet gemessen an den beiden direkten Vorgängern "Burn Me Wicked" und "1-800 Vindication" einen klaren Rückschritt.
Festgemacht wird dies an der Rückbesinnung der Truppe um Frontmann Bo Summer auf die Wurzeln des Todesstahls...
'This time there are no synths, samples or clean vocals. This time it's all about Death Metal.'
Mit dieser Definition nimmt mir das dem Promoscheibchen beiliegende Infoblatt jegliche Arbeit ab und findet die haargenau richtigen Worte.
Vorbei scheinen die Zeiten modernen Feinschliffs, stattdessen regiert die Dampframme.
Mit einer ordentlichen Portion Schiesspulver in der Büchse verbraten uns die fünf Dänen ein gerades Dutzend drückender Schwermetall-Arien, denen es selbstverständlich weder an rhythmischer Eleganz noch an der Durchschlagskraft brettharter Gitarrenriffs mangelt.
Überhaupt brilliert die behende Instrumentierung - auch der Gesang ist nicht von schlechten Eltern.
Im Prinzip gäbe es an der gesamten Platte nichts auszusetzen, würde das Material nur nicht so unfertig wirken.
So wartet der geneigte Hörer während der gesamten Spieldauer gespannt auf regelmässige Glanzlichter, die sich aber leider gekonnt hinter den routiniert gefertigten und grundsoliden Death Metal-Wänden verbergen und keinen Weg in den Vordergrund suchen und finden.
Recht enttäuschend donnert "The Prestige" demnach an allen verwöhnten Ohren vorbei, ohne richtig einschlagen zu können.
Auch die optimale Produktion kann diese Scharte nicht auswetzen.
Illdisposed schippern in jedem Falle weiterhin in elitären Gewässern herum und werden ihren internationalen Spitzenrang wohl Zeit Lebens nicht einbüssen müssen - daran ändert auch "The Prestige" nichts, obwohl das Album doch einige Wünsche offen lässt.
Zugreifen darf man trotzdem, da jede gut sortierte Plattensammlung die vollständige Illdisposed-Diskographie enthalten sollte und sich ein Fehlkauf beileibe anders anhört.
Naja und die eingefleischten Anhänger der Band werden nach der ersten Überraschung mit "The Prestige" ohnehin selig, glücklich und zufrieden.
Man darf demzufolge neugierig sein auf das nächste Werk und eventuell auf eine erneute Wandlung spekulieren...
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
AFM |
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Veröffentlichung |
4/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |