Death Metal-Einmannprojekte sind immer schlecht, und wenn sie dann noch mit einem hässlich violetten Frontbild daher kommen – ich hasse billige Photoshop-Filter – ist das Ende der Fahnenstange bereits erreicht. Und was weht an dieser Fahnenstange? Ein heiliges Kreuz. Statt Teufel und Hass zu verkünden, preist der Solo-Künstler Jesus und seine Psalme. Statt Mitstreiter zu suchen, versucht Billy Fraser alles selber in die Hand zu nehmen. Das kann doch nur schief gehen, oder?

Nicht unbedingt. Mal abgesehen vom Titelbild und den lyrischen Lügen, die das Papier nicht wert sind auf denen sie geschrieben sind, erstaunt Discern mit Präzision, Spielfreude und einer überraschenden technischen Fertigkeit. Selbstverständlich: mit den ganz grossen der Ägide des Todesstahls kann Discern noch nicht mithalten. Suffocation sind nun einmal brachialer, Malevolent Creation wissen mehr zu überraschen und Morbid Angel’s Soli sind schlicht passender platziert. Sieht man sich allerdings in der zweiten Liga etwas um, kann Billy durchaus mithalten. Insbesondere die spielfertige Gitarrenarbeit und der volle Grunzgesang nagen an den Vorurteilen einer Einmanntruppe. Die Soli vor den groovenden Stampfteppichen sind mehr als nur passabel. Dennoch bleibt im Trommelbereich und von Seiten des Liedaufbaus noch Raum zur Verbesserung. Dies kann auch die brauchbare Produktion von Sterling Winfield (Pantera, King Diamond, Damageplan, ...) nicht ganz vertuschen.

Prädikat: Noch nicht ganz Kino-reif, aber für gute Abendunterhaltung ist gesorgt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

2/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal