Sehr verwunderlich also, dass der gute Greg - im übrigen die einzige Person hinter dem Projekt Necronoclast - nicht durchweg auf schleppende Rhythmen, sondern durchaus auch auf schnelle Kompositionen setzt, deren treibende Passagen an Formationen wie Horna erinnern und jeglichen suizidalen Einschlag vermissen lassen.
Diese Entscheidung für die flotte Gangart ist es auch, die dem Material seine Wertungspunkte rettet und das Album aus der Bedeutungslosigkeit reisst.
Mit Selbstmord und Depression alleine wäre Necronoclast nämlich nicht weit gekommen, da die diesbezüglichen Basteleien völlig reizlos sind und keine Katze hinter dem Ofen hervorlocken.
Die einzigen echten Bringer auf "The Plague" sind also die agilen Gitarrenläufe, die den einsamen Schotten Greg glücklicherweise wieder und wieder ins Land der tausend Seen ablenken.
Sonstige Eindrücke werden von geplagten Stimmbändern und einem Konservenschlagzeug vermittelt - beide Komponenten nähern sich langsam aber zielstrebig dem Überfluss an.
Recht fade und wenig begeisternd erhebt sich die Produktion aus der Düsternis, passt zum angeschlagenen Ton aber wie die Faust aufs Auge.
So kommt es dann, dass Necronoclast wertungstechnisch mit einem Veilchen davonkommt und den Abgründen unterer Punkteregionen im letzten Moment von der Schippe springt.
Es ist eben doch keine Qualitätsgarantie, doomig verzerrte Klagearien in Minimalkultur vom Stapel zu lassen - ab und an kann eine Prise Pfeffer dem Gesamtgericht nur förderlich sein.
Leidenschaftlich fabriziert aber bei weitem kein Muss.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Moribund Records |
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Veröffentlichung |
2/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |