Zugegeben, die Stimme ist etwas gewöhnungsbedürftig. Gerade im Thrash Metal ist man solch ein hohes Gekeiffe nicht gewohnt. Die ständigen Gitarrenfrikkeleien und die stetigen Schlagzeug-Schmankerl können auch etwas nervig sein. Hier hätte man mit sporadisch eingeworfener Geradlinigkeit sicher punkten können. Hat man sich an diese zwei "Mankos", wenn ich so sagen darf, gewöhnt, verbirgt sich hinter "Eleven Sins" eine melodische Thrash Metal-Scheibe, die es in sich hat.
Seit der "Lost In Contemplation" Debut-MCD, welche Morgenstern im Oktober 2004 schon kritisieren durfte, ist die mir vorliegende Scheibe das erste Lebenszeichen der Schweizer. Dieses Mal übernahm das Mastering allerdings Dan Suter und nicht, wie bei der MCD, Andy Classen. Aufgenommen wurde trotzdem wieder im Hedgehog Studio. Die Lieder haben dort einen ordentlichen, druckvollen aber nicht zu glatten, Sound erhalten.
Wie eingangs erwähnt, liegt der Schwerpunkt der Stücke auf den Gitarrenmelodien die zwar auf Dauer etwas stressig wirken, jede für sich aber genial ist. Die Luftgitarren dürfen auf jeden Fall schon einmal ausgepackt und auch die Haarbänder sollten gleich entfernt werden. Zusammen mit dem Schlagwerk werden nämlich, trotz der ständigen Tempo- und Takt-Wechsel, einige verdammte Nackenbrecher hingeworfen. Was weniger zu der gebotenen Musik passt, ist der Gesang. Hin und wieder erinnert das hohe Gekeiffe zwar etwas an den Angelripper von Sodom und der Sänger verfährt sich auch mal in etwas tiefere Gewässer, was eindeutig besser passt, im Grossen und Ganzen ist die Stimme aber fast schon etwas zu extrem. Breaks, Basssoli, Gitarrensoli und Akustikpassagen machen die Lieder noch kurzweiliger als sie ohnehin schon sind und zeigen, dass Thrash Metal nicht immer nur Party und Bier ist, sondern wirklich Musik sein kann. Aber die Knüppel-Thrash-Fan-Brigarde kommt ebenso auf ihre Kosten, wenn auch nur zwischendurch.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Stonepath Records |
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Veröffentlichung |
11/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |