Zwar haben die Paganer bei ihren Tauchgängen in derartigen Untiefen den Stein der Weisen bislang nicht bergen können, die eine oder andere brauchbare Veröffentlichung aber erblickte bereits das Licht der Welt.
Beim letzten Fischzug erwischte es nun die Thrash Metal-Kapelle Bloodthirst, die zukünftig unter der Flagge ihrer Landsleute von Pagan Records in den Krieg gegen das Christentum ziehen wird.
Mit "Let Him Die" hat man nach Vertragsunterzeichnung postwendend das erste Langspielalbum der achtjährigen Bandhistorie angefertigt, welches man nun auf die gierigen Revolutionäre auch jenseits der polnischen Staatsgrenze loslässt.
Schnell wird klar, dass Bloodthirst nicht mit geballter Faust in der Tasche, sondern mit rotierender Streitaxt ins unheilige Geschehen eingreifen und nicht darauf abzielen, Gefangene zu machen.
Wenige Minuten genügen und schon haben sich die vier Dauerwellenträger in Ekstase versetzt.
Die Töne sitzen besser als die Frisuren, deren Verfassung unter den ruppigen Hochgeschwindigkeitsriffs umgehend ausser Kontrolle gerät.
Knackige Gitarrenleads fordern zum Headbangen auf, immer wieder durchschneiden flexible Soli das galoppierende Schlagzeug.
In bester Sodom- beziehungsweise Destruction-Manier formt man griffige Melodiebögen, die mit eigenem Wiedererkennungswert ausgestattet sind und sich nach den ersten beiden Hördurchläufen unlösbar in den Gehörgängen verhaken.
Nostalgische Gefühle erwachen hier und da dank der gigantischen Gitarrenarbeit, die sich schleunigst auch überhalb des Untergrundes Gehör verschaffen sollte.
Höhepunkte aus den neun Kompositionen zu filtern wäre unnötig, denn jedes Stück für sich ist ein kleines Meisterwerk - etwas störend wirkt da nur die anfangs angesprochene antichristliche Attitüde der Band, die man den Herren einfach nicht so richtig abkaufen kann; die im Thrash Metal überwiegende neutrale Haltung hätte es auch getan.
Die Produktion ist leider etwas matschig ausgefallen, kann den Sechssaiter aber treffend ins Rampenlicht rücken - und das ist bei "Let Him Die" die Hauptsache.
Satanisten werden sich mit Bloodthirst schwer tun, denn deren Material ist für jede schwarze Messe schlicht und einfach ungeeignet.
Freunde diffiziler und akkurater Instrumentalarbeit sind die passendere Zielgruppe, die mit "Let Him Die" zu erreichen ist.
Vom Gehalt des Gesamtwerkes wären die Polen wohl untergegangen, wenn sie auf Black Metal zurückgegriffen hätten - das Thrash-Gewand steht ihnen nämlich ausgezeichnet und macht Appetit auf mehr!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Pagan Records |
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Veröffentlichung |
11/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |