Da habe ich mit Finngalkn doch tatsächlich so etwas wie einen Exoten aufgeschnappt - Exot deswegen, weil das Trio von der schönen Insel Island aus grüssen lässt; und mit einer isländischen Kapelle bekommt man es schliesslich nicht jeden Tag zu tun...

Weniger exotisch als die Herkunft zeigt sich der auf "Horns Against Heaven" an den Tag gelegte Schwarzmetall der Nordmänner, welcher sehr in Zaum gehalten wird und sich auf simplere Tontechnik beschränkt.
Die einzige grössere Auffälligkeit ist der überwiegend recht rockige Sound, der hin und wieder auch Züge des Viking Metal aufblitzen lässt.
Man schaukelt sich also ohne Eile in den freien Raum zwischen AC/DC, Ensiferum und Mayhem, was zugegebenermassen nach einem unmöglichen Spagat klingt.
Finngalkn meistern diesen Spagat jedoch durch die Trennung von Instrumenten und Singstimme, denn während instrumental Rock und Viking die Oberhand behält, rücken die Stimmbänder nicht vom Black Metal ab.
Durchaus ein interessantes Klangexperiment, wie es nur selten zu vernehmen ist.
Etwas schade ist aber, dass es dem Gesamtbild am gewissen Etwas mangelt, was in jeder Sekunde der über vierzig minütigen Spielzeit mitschwingt.
So vermögen die leicht queren acht Kompositionen einfach nicht zu packen und mitzureissen und ist der letzte Ton verklungen, so stellt man fest, es zwar mit einer innovativen aber durchweg reizlosen Platte aufgenommen zu haben.
Die Aufnahmequalität deutet übrigens nicht auf den Proberaum hin und schmeichelt den Trommelfellen in zumindest ausreichender Art und Weise.

Zu guter Letzt kristallisiert sich das Fazit heraus, dass man auch mit blanker Innovation nicht zwangsläufig den Erfolg vor die Füsse geworfen bekommt.
Manchmal ist die Eingängigkeit der komponierten Melodien eben doch wichtiger als Ideenreichtum.
Vielleicht haben Finngalkn ihre Ideen auch einfach noch nicht zu Ende gedacht und entwickeln sich in den kommenden Jahren noch zum grossen Namen im Black Metal, momentan gelingt jedoch noch nicht der Durchbruch und man verbleibt mit "Horns Against Heaven" im subjektiven Mittelfeld.
Sicherheitshalber aber bitte selbst reinhören...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Melas Khole Productions

Veröffentlichung

11/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal