Danach die allmähliche Abwanderung in seichtere Gewässer.
Ein Album nach dem anderen trieb an die Oberfläche, keines davon von Exzellenz geprägt.
Kompromissbereit lenkte man ein und propagiert seither eine Mischung aus Black Metal, Thrash Metal und Punk Rock.
Mit Klassikern wie "Total War - Winter War", "Quasb / The Burning" und "Steelvagina" beendeten Sir Mika Luttinen und seine Gefolgschaft Whiskeyseliger die erste Ära von Impaled Nazarene.
Die neuentdeckte Vielseitigkeit stiess zwar die eine oder andere puristische Schwarzseele vor den Kopf, war jedoch nicht mit dem Verlust von Aggression und Kaltschnäuzigkeit verbunden.
Fleissig schufteten die Finnen in den vergangenen Jahren an zahlreichen ruppigen Langspielern, die den inzwischen sehr eigenen Stil der Band festigten.
"Manifest" ist der Titel des neuesten Werkes und einmal mehr erhält der Hörer genau das, was er erwartet hat.
Überwiegend rasend geht es zur Sache, soviel ist klar.
Dass man hin und wieder aber auch über blanken Doom Metal stolpert, war so nicht abzusehen, erstaunt aber keinesfalls wenn man weiss, welche Experimentierfreudigkeit den Skandinaviern innewohnt.
Ganz nach Plan finden sich ausreichend thrashige Passagen, die zumeist mit üblichen Gitarrenbreaks einhergehen.
Auch die Punk-Abteilung sticht aus vielen Noten heraus, was die Rückbesinnung auf die letzten drei Alben wesentlich erleichtert.
Instrumentell bietet man das altbewährte hackende Schlagzeug auf, dazu ein Pärchen gewaltig drückender Gitarren, die haufenweise ansprechende Soli aufs Parkett legen sowie ein dumpf wummernder Tieftöner.
Stimmlich transformierte man schon auf der Plattenhülle die Zuordnung "Vocals" in "Vomit", was für sich selbst und die akustische Qualität von Mika Luttinen's Kreischarien spricht.
Letztlich also ein Gaumenschmaus für jeden, der auf souverän dargebotenes Gebolze einer routinierten Truppe Wert legt, ohne sich jedoch auf eingefahrene Bahnen festlegen zu müssen.
So sehr ich mir die musikalischen Anfangstage von Impaled Nazarene zurückwünsche, muss ich den Finnen doch zugestehen, dass sie ihren Weg auch gegen alle Konventionen standfest bewandern und mit "Manifest" die logische Folge der vergangenen Machwerke ausliefern.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Osmose Productions |
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Veröffentlichung |
10/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |