Mein lieber Herr Gesangsverein... keine leichte Aufgabe, die mir die Österreicher Wydfara's Prophecy mit ihrem Debut "Amplified Wrath" da stellen. Die fünf Krachmacher können sich nämlich nicht so recht für eine feste Marschroute entscheiden und wechseln munter zwischen verschiedensten Stilarten hin und her - ganz gleichgültig, ob sich die dabei entstehende Klangkette nun stimmig anhört, oder nicht.

Seit gut zwei Jahren bemüht man sich inzwischen im österreichischen Metal-Untergrund und stellt sich nun quasi offiziell der breiten Öffentlichkeit vor. Gut gemeint ist es daher auch, dass man sich Mühe gibt, sowohl die Anhänger des Death Metal als auch die Anhänger des Thrash Metal für sich zu begeistern. Weiterhin möchte man auch Freunde sämtlicher Core-Spielarten auf seine Seite ziehen, ausserdem den Teil der Hörerschaft, der sich eher für Heavy und Gothic Metal erwärmen kann. So soll es denn an nichts fehlen und aus dem Vollen schöpfend machen sich Wydfara's Prophecy ans Werk, aus den vielen verschiedenen Fäden einen bunten Teppich zu knüpfen. Beseelter Kreischgesang ist mit dabei, seichte Growls ebenfalls und - um nicht vergessen zu werden - der für diese Multi-Kulti-Platte unverzichtbare Frauengesang.

Instrumental versucht man sich wacker an dem kompositorischen Durcheinander und leistet ganze Arbeit: Handwerklich hervorragend arbeiten sich die Gitarren durch die zugegebenermassen nicht immer sonderlich komplizierten Riffs, der Bass erhält die ihm zustehende Aufmerksamkeit voll und ganz. Betont klar und nachvollziehbar ist die Produktion ausgefallen, egal ob es sich um ein Akustikzwischenspiel oder Schlagzeugläufe handelt - lediglich die Stimmen wurden etwas vernachlässigt und stehen den Instrumenten in punkto Ellenbogen oftmals nach.

Tja, wer genau soll sich "Amplified Wrath" letztlich eigentlich anhören? Diese Frage zu beantworten gestaltet sich auch nach mehreren Durchläufen als schwierig und so überlasse ich dieses Urteil der geneigten Metalgemeinde, die sie doch bitte eine eigene Meinung bilden möge. Bei mir ist die Verwirrung gross und ich kann nicht sagen, ob mir das Material nun auch nur ansatzweise gefällt oder völlig daneben ist - es ist eben komplett "anders". Wonach ich aber definitiv vergebens suche, ist "Amplified Wrath", denn verstärkte Wut klingt in meinen Ohren nicht wie dieses Album.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Gregorio Music

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal