Wenn eine Death Metal-Truppe sich in den 80ern formiert hat, dann scheint dies nach wie vor ein Verkaufsargument deluxe zu sein. So auch bei Sathanas, denn egal wo man von diesem Trio hört, permanent wird man mit Begriffen bombardiert, die dieser Formation einen unantastbaren Kultstatus bescheinigen. Abgesehen von "Flesh For The Devil" ist mir zwar noch keine Sathanas-Veröffentlichung untergekommen, aber in Bezug auf diese EP scheint der Begriff "Kult" einzig auf angestaubte Langeweile zu verweisen.

Zumindest kann man mit diesem Werk eine runde Sache erstehen. Jedes Element, vom Bandnamen bis zu den Liedtiteln, vom Artwork bis zu den vertretenen Stücken, alles ist auf Old School getrimmt. Für das Liedgut bedeutet dies: Auf abartige Hochgeschwindigkeits-Prügeleien wurde verzichtet, dafür hat man sich im gemässigten Mittelfeld eingefunden. Dieses wird mit klassischem, simplem Death/Thrash-Riffing à la Venom, Sodom oder Obituary bearbeitet. Technische Spielereien (abgesehen von ein paar primitiven Soli) oder extravagante Gitarrenläufe sucht man selbstverständlich vergebens, dafür aber wurde zumindest darauf geachtet, dass die Nummern nicht ganz ohne Groove auskommen müssen, sodass man sich selbst ab und an beim Mitnicken ertappen kann. Nur der Beitrag des Sängers wartet mit einer kleinen Besonderheit auf, denn für "Flesh For The Devil" wurde mit zwei verschiedenen Gesangsstilen gearbeitet. So kann man einerseits dem tiefen, urtypischen Death Metal-Gegröle lauschen, zusätzlich dazu wird ein Gekrächze geboten, dem eine gewisse Nähe zu teutonischem Old School Thrash nicht abzusprechen ist. Bezüglich der Produktion kann ich mir eine genauere Ausführung eigentlich sparen, denn jeder weiss wie eine repräsentative 80er Jahre Death Metal-Scheibe klingt.

Dieses Werk bietet dem Teufel zwar akkurates Fleisch, aber ob sich der Gehörnte mit diesem verfaulten Opfer zufrieden geben wird ist eine andere Frage. "Flesh For The Devil" vereint zwar Charme und Authentizität in sich, aber es fehlt letztendlich das Feuer, die Seele, die Alben wie "Welcome To Hell" unsterblich gemacht haben. Davon einmal abgesehen gibt es deutlich bessere Veröffentlichungen im Old School-Sektor des Todesstahls – auch von jüngeren Bands.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Pagan Records

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal