Ab der ersten Sekunde bombadiert man den Hörer mit zu dick aufgetragenen Keyboard-Teppichen, die, hätte man sie zielsicherer zum Einsatz gebracht, ihre Wirkung bestimmt nicht verfehlt hätten. Wesentlich besser wissen da die Akustikintarsien zu gefallen, die gerade bei "Scarified Life" die melancholische Atmosphäre fundieren können und die sich im Schlagzeugfeuer aufschaukelnden Wogen kurzzeitig zu glätten vermögen. Überhaupt legen Dark Prophecy gehobenen Wert auf Atmosphäre, die im Laufe der fortschreitenden Spieldauer schliesslich auch durch das anfangs noch störende Tastenspiel bereichert wird. So mischt man schnelle, gitarrenlastige Wutausbrüche mit sanften Instrumentalparts und hält dadurch die Aggressionswaage stets im Gleichgewicht. Negativ fällt leider die bescheidene Produktion auf, die den gelegentlich einpurzelnden schiefen Tönen den Wind nicht aus den Segeln nehmen kann, was im Endeffekt akustisch einen etwas holprigen und ungehobelten Eindruck hinterlässt.
Letztlich lobenswert ist zu erwähnen, dass Dark Prophecy nicht mit einem Einheitsbuffet aus Knüppelei und Durcheinander daherkommen, sondern sich redlich darum bemühen, sich von anderen Kombos des Black Metal kompositorisch abzuheben. Dies gelingt ansatzweise auch schon recht gut, wenngleich man der begrenzten Möglichkeiten wegen aber noch nicht nach den Sternen greifen kann. Deshalb wäre es allen interessierten Plattenschmieden anzuraten, bei "Sexual Necrobsession" ein Ohr zu riskieren - das gleiche gilt für Freunde des atmosphärischen Schwarzmetalls.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
5/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |