Das Netz lässt die Welt klein werden... Wie sonst ist es zu erklären, dass ein Nordrhein-Westfälisches Label für ihre erste Veröffentlichung eine Südamerikanische Band auszählt?

"Deathmocracy" heisst das gute Stück und ist der Zweitling des Guerilla-Kommandos. Der Titel ist Programm und dies beinhaltet weder Wohlstandskrankheiten noch westliche Luxusporbleme. Mit vercrustetem Death/Grind und leicht thrashigem Seitenwagen bolzen die Polit-Grinder ungestüm und rücksichtslos durch ihre 16 Nummern. Und das mit einer beachtlichen Geschwindigkeit, denn nach einer guten halbe Stunde ist bereits wieder Schluss. Hier bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen oder für musikalischen Firlefanz oder sonstigem Schnickschnack. Taktsicher, einigermassen versiert und stehst effektiv malträtieren sie ihre Instrumente. Hinterm Mikrophon wird beinahe die gesamte Bandbreite der extremen Gesangskunst durchprobiert. Es gibt einen Gastauftritt von Germano Monteiro (Obskure) und zwei von einer mir nicht bekannten Dame.

Die energiegeladenen Brasilianer orientieren sich an Napalm Death, Extreme Noise Terror, D.R.I und natürlich Ratos de Porão, wissen aber den Klangstrukturen durchaus ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Leider scheinen manche Kompositionen zusammengeflickt oder nicht ganz ausgereift, dies sollte die Klangsuppe aber keineswegs versalzen.

Die Verpackung hebt sich aus der Masse der lieblosen Jewelcases und Digipacks ab, besteht sie doch lediglich aus einer Kartonhülle. Das Beiblatt kommt als zusammengefaltetes Poster, wie es Mitte der Neunziger gar nicht so selten anzutreffen war.

Schlussendlich bleibt ein wirklich solides und kurzweiliges Werk, das aber leider ohne wirkliche Höhepunkte auskommen muss. Gut anzuhören aber ohne essentielle Wichtigkeit.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Bomb this Shit Production

Veröffentlichung

7/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal