Es gibt Bands, denen selbst zehn lange Jahre den Klang der ersten Stunde nicht rauben können. Keine Evolution, keine Variation, keine Motivation. Als diesbezügliches Paradebeispiel drängen sich die Amerikaner von Thornspawn auf, deren Tonmaterial sowohl in Sachen Songwriting als auch in Sachen Sound seit dem ersten Demo im Jahre 1996 keine Wandlung erfahren hat. Befände sich der aktuelle Silberling wenigstens auf einem annehmbaren Qualitätsniveau, bräuchte man über die Starrheit der Truppe kein Wort zu verlieren. Leider ist dem aber nicht so.

Gleich vorab muss ich gestehen, dass ich mich bei manchen Stücken genötigt sah, noch vor Verklingen des letzten Tons die Skip-Taste zum Einsatz zu bringen, so unerträglich blechern und sägend kommt die Aufnahme-QUAL-ität daher. Irgendeine texanische Hinterhofgarage war es wohl, die als geeignete Umgebung für das Einspielen von "Sanctified By Satan's Blood" auserkoren wurde, was sich im Nachhinein als Fehlgriff erweist. Natürlich verlange ich keine kristallklare Produktion, schliesslich schafft im schwarzmetallischen Genre oftmals das minimalistische Arrangement die besondere Atmosphäre. Sobald eines dieser Arrangements jedoch Zahnweh bei mir verursacht, ist Schluss mit lustig.

So fühle ich mich von den quietschenden Death Metal-artigen Gitarrenriffs, dem matschig im Hintergrund verschwindenden Schlagzeug und dem nervenzerrenden Geschreie sofort lebhaft an meine letzte mit Fieber, Kopfschmerzen und Mandelentzündung einhergehende Grippeerkrankung erinnert, so plagend wirken Thornspawn mit ihren Klängen auf mich ein. Musik die Emotionen weckt - eigentlich eine feine Sache, wenn doch bloss in akzeptablerer Form. Rumpelstilzchenähnlich hüpfen die neun Singspiele vor mir auf und ab, garstig sind sie, tobend sind sie - und glücklicherweise nicht überlang.

Ohne bei mir grössere Lust zu wecken, einem eventuell vorhandenen lyrischen Tiefgang nachzujagen, verlässt das Tellerchen nach zwei notwendigen Hördurchläufen für immer den Schacht meines CD-Spielers und nimmt seinen verdienten Platz in einer der unteren Schubladen meines Schränkchens ein. Nett aufgemacht, aber auch für Fans des rohen Black Metal nur sehr bedingt zu empfehlen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

4/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal