Im Verlauf einer Bandgeschichte geschehen aus den mannigfachsten Gründen nicht gerade allzu selten jähe Genrewechsel. Auf einen derartig heissblütigen, wie jenen dieser Süddeutschen Männerfraktion, können jedoch wohl nur die allerwenigsten zurückblicken. War man noch vor wenigen Jahren im Crossover-Bereich anzusiedeln, änderte man evident bezaubert von Vergangenheit, Heldentum sowie Phantasie anno 2002 die Richtung gen Viking Metal und wurde auf diesem Wege schliesslich von Jester zu Lost Legacy.

Mit viel Liebe zum Detail als auch um gnadenlose Eingängigkeit wie Erhabenheit bemüht, ist es insbesondere der mit viel Herzblut vorgetragene Gesang, dessen beständig antreibende harsche Kreisch - und Grunz Attacken den Hörer unweigerlich mitreissen und gänzlich vereinnahmen. Auffallend sind darüber hinaus neben den ab und an dezent progressiven wie auch folkig einschlagenden Pfaden, ferner desgleichen die Erzähleinlagen mittels welchen das vertonte Konzept noch greifbarer erscheint. Doch selbst die Schilderung weicht von den sonst so verbreiteten Legenden ab. Denn jene auf dem Silberling niederlegte Geschichte eines Fakirs, welcher sich mit unüberwindbaren Kräften eingelassen hat und von einer Menschheit handelt, die nach einem, ihnen den Sieg bescherenden Artefakt sucht, endet mit dem hoffnungslosen rechtzeitigen Eintreffen ihrer Helden sowie der feindlichen Versammlung vor der letzten Festung der Menschheit aussergewöhnlich dramatisch.
Nichtsdestotrotz dominiert auf "Gates of Wrath" der epische Keyboard Sound angrenzend zu gelungenen Riffs, brachial-kalten Solis sowie thrashigen Drums noch viel zu willensstark, so dass er letztlich leider eine noch weitaus offensichtlichere Abhebung des Durchschnitts verhindert und diesem Langeisen unnötigen Leerlauf beschert. Begehrenswert wäre es des Weiteren, falls es Saroel und seiner Sippe künftig gelingen würde etwas mehr Mut an den Tag zu legen, indem die augenblicklich noch selbst auferlegten Grenzen unzögerlich gesprengt werden.

Insgesamt klingt das im Bayrischen Wald beheimatete Quartett dennoch sehr eigen und legt mit diesem Album, auf dem es künftig vermöge seiner guten Qualität aufzubauen gilt, ein Werk vor, welches zweifellos in die Sammlung eines jeden Viking Metals Fanatikers gehört!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

CCP

Veröffentlichung

2/2007

Format

CD

Land

Genre

Viking Metal