Ich weiss, ich bin nicht der erste Kritiker, der darauf aufmerksam machen wird, aber ich denke, Ars Manifestia haben wirklich einen Preis für den unfreiwillig komischsten Albumtitel verdient und ich hoffe ich werde nicht auf ein dermassen tiefes Niveau sinken und Popowitze reissen. Ich wäre zwar wirklich dazu versucht, wenn das Album an und für sich nicht mal so gut wäre, aber da das hier nicht der Fall ist, werde ich mich auch zusammenreissen und eine ernsthafte Kritik abliefern.

Was mich persönlich sofort erfreut hat, ist die Tatsache, dass dieses Album 70 Minuten Musik bietet. Es ist einfach ein gutes Gefühl, eine angemessene Menge an Unterhaltung für sein Geld zu bekommen, aber eine solche Länge mit gutem Material abzudecken ist eine reichlich schwierige Aufgabe. Glücklicherweise ist Harmful, das einzige Mitglied hinter dieser Formation, kompositorisch doch recht versiert und bringt in den doch recht langen Lieder sehr viel Abwechslung mit sich und zollt an diversen Stellen auch seinen Tribut an die Pioniere des Black Metal. So bekommt man eine weite Bandbreite an diversen Interpretationen des Black Metal zu hören, angefangen bei mit Blastbeat versehenem Gitarrengesäge über im höchsten Masse melodiöse Passagen mit teilweise fröhlichen oder ermunternden klängen bis hin zu kleinen akustischen Interludien.

Produktionstechnisch gibt es wenig auszusetzen. Höchstens das Schlagzeug wirkt klanglich teilweise etwas deplaziert, aber ansonsten arbeiten Gitarre, Bass und Stimme in wundervoller Harmonie zusammen, welche ohne grosse Änderungen der Dynamik an Intensität zu- oder abnimmt, wenn die Melodien dies verlangen.

Bei all dem Lob, das ich ausschütte, muss ich trotz der wirklich wirkungsvollen Kompositionen anmerken, dass es sich hierbei nicht um etwas handelt, was die Metal-Welt noch nie zuvor gesehen hat. Viele Ideen sind eindeutig von anderen Bands übernommen worden und manche sind gerade auch in den längeren Liedern etwas über deren unterhaltenden Wert repetiert.

Dennoch lenken diese kleineren Störfaktoren nicht davon ab, dass "The Red Behind" - abseits des Titels - eine runde Sache ist, welche Freunden des abwechslungsreichen Black Metal doch noch gefallen könnte, denn wie gesagt, Abwechslung ist genug da, auch an unterschiedlichen emotionalen Eindrücken fehlt es der Platte nicht. Sie ist nur aus der Sicht eines kleinen Musiksnobs nicht so bahnbrechend wie sie sein könnte, allerdings dennoch empfehlenswert.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Seed Productions

Veröffentlichung

10/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal