Iperyt schimpft sich der polnische Fünfer, der uns dieser Tage mit seinem Debut beehrt und uns damit einen gewaltig dicken Eintopf aus Chaos, Gewalt und Aggression vorsetzt, wie er ohrenbetäubender nicht sein könnte. Als Quell des Bösen ist schnell das Schlagzeug ausgemacht, welches aus der Konserve geholt sämtliche Geschwindigkeitsrekorde in den Staub schickt und einen rhythmischen Wirbelsturm auslöst, der dummerweise durch kein anderes Instrument in seine Schranken zu weisen ist. So fällt es schwer, den nicht abreissenden Maschinengewehrbeschuss einen Moment lang auszublenden, um sich auf die übrigen Komponenten des Albums zu konzentrieren. Grindcorig und ungeschliffen donnert ein Track nach dem anderen aus den Boxen wie ein ausser Kontrolle geratener Schnellzug, der ungebremst auf seine Endstation zurast. Wild und ungestüm versuchen die Gitarren die Dominanz des Schlagzeugs zu durchbrechen und sich selbst in Szene zu setzen, was nur selten mit kreischenden Soli und sägenden Breaks gelingen will; das plagende Gebrülle des Frontmannes erweist sich als schmückendes Beiwerk. Voll in Ordnung gehen die gewollt scheppernde Produktion und das hochwertige Booklet, welches im Stile einer Tageszeitung aufgebaut viele aufschlussreiche Leseeinheiten ermöglicht.
Ich muss gestehen, dass ich mir mit dem Material von Iperyt sehr schwer tue. Das einzige, was ich persönlich dem Album entnehmen kann, sind nämlich Ohrenschmerzen. Da ich aber den Wert von "Totalitarian Love Pulse" für den Fan dieser Stilrichtung durchaus erkennen kann und weder der Band noch ihrer Hörerschaft unrecht tun will, entscheide ich mich in diesem Fall für einen No Score. Brachialer Terror Metal, der die passenden Geschmäcker finden muss, um einzuschlagen.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Agonia Records |
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Veröffentlichung |
2/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |