Recht viel besser, als mit diesem Kracher kann das neue Jahr nicht eingeläutet werden! Die im Jahre 2000 gegründeten Conspiracy aus dem schönen Österreich haben der 2005er Demo "Temples To Ruins" nun endlich ein vollwertiges Album nachgelegt, das eindrucksvoll demonstriert, wie aus einfachsten Mitteln ein kleines Meisterwerk gezaubert werden kann. Linearer Death/Thrash, der zwar innovationsarm, dafür aber gekonnt und brutal eingeprügelt wurde, regiert auf diesem Silberling. Falls sich Obituary, (neuere) Bolt Thrower, Six Feet Under, Sodom und Hateful Agony vereinigen würden, dann müsste das Resultat in etwa so klingen, wie es diese Oberösterreicher tun.

Dem Intro folgt "Manipulate Dominate Control", der erste Kracher dieses Albums. Eröffnet wird diese Nummer mit einem astreinen Thrash-Riff à la Occult, dem der Rücken mit einem grooven Schlagzeugrhythmus freigehalten wird. Alsbald sich der tief growlende Gesang hinzugesellt wird noch einmal auf das Gaspedal gedrückt, bis sich die aggressive Stimmung endgültig in einem beherzten Schrei entlädt. Diese 45 Sekunden beinhalten aber schon alles das, was Conspiracy charakterisiert und diese Scheibe so gut macht. Erstens kann das Quartett mit einer, für eine Eigenproduktion mehr als ordentlichen Produktion aufwarten. Zweitens sind die dargebotenen Gitarrenklänge eine kleine Offenbarung für alle Headbanger. Groovig, abwechslungsreich und doch brutal, Riff für Riff. Die Klänge dieser Scheibe schreien direkt nach körperlicher Betätigung! Zu guter letzt fällt noch auf, dass dieser Rundling doch etwas flach wirkt, jedoch kann dieses Manko grosszügig ignoriert werden, da "The End Foretold" ganz klar Prügelfetischisten anspricht, welchen es herzlich gleich sein kann, wie flach die musikalische Zerstörung ist, das Resultat muss stimmen und das tut es hier.

Die Aufmachung kann freilich nicht mit den konzeptionell durchgestalteten Gesamtkunstwerken der Grossen mithalten, aber die schlecht gebrannten CD-Rs und billig gedruckten Artworks manch anderer können locker überflügelt werden. Lyrisch scheint - soweit ich nichts grossartiges überhört habe, nichts geboten zu sein (beispielsweise "Hatesick": "…My hate on fools, it drives me mad, my hate on fools…”).

Wer filigrane Zerstörung sucht, der kann sich woanders umhören. Hier gibt es statt dem Skalpell den Vorschlaghammer, statt dem Scharfschützengewehr die Panzerfaust. Ich hatte mit "The End Foretold" viel Spass und jedem, der kein tiefgründiges, emotional bewegendes Album möchte, dem empfehle ich dieses Werk.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

1/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal